Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst

LANDAU LECTURES on ART V

Punkt. Linie. Netz. Weltbilder/Bildwelten in Karte und Plan


Vortragsreihe im Sommersemester 2023
 

Im Sommersemester 2023 findet die fünfte Ausgabe der Landau Lectures on Art unter dem Titel „Punkt. Linie. Netz. Weltbilder/
Bildwelten in Karte und Plan“ am Institut für Kunstwissenschaft
und Bildende Kunst der RPTU in Landau statt. Die einzelnen
Veranstaltungen widmen sich dem kartografischen Wissen und
seiner Visualisierung.
 

Dank der fortschreitenden Digitalisierung ist es heutzutage
möglich, geografische und urbane Räume nahezu lückenlos zu
erfassen und in zahlreichen mobilen Anwendungen darzustellen.
In diesem Kontext betrachtet die Vortragsreihe sowohl die theoretisch-epistemologische Dimension des kartografischen
Dispositivs wie sie exemplarisch einzelne Kartenwerke und Motive fokussiert. Des Weiteren werden die Möglichkeiten digitaler
Erschließungsverfahren zur Gewinnung neuer Erkenntnisse über
historische Artefakte und Gegebenheiten diskutiert.

Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis (Landau)

Macht(t)räume und Oktopoden: Anthropomorphe Europakarten im 19. Jahrhundert

Registrierung via ZOOM:

https://uni-kl-de.zoom.us/meeting/register/u5Ikd--srT0rGtQPNjkQNEK7Ys9zV0DVVWdx

Prof. Dr. Stephan Günzel (Berlin)

Von der Topografie zur Topologie – Das Kartenbild als Raummedium

Registrierung via ZOOM:

https://uni-kl-de.zoom.us/meeting/register/u50kd-ytqTMtGtF_DOpH5DhZHhkOToxkX0sW

Online-Vortrag

Prof. Dr. Jessica Maier (Mt. Holyoke)

Tempesta’s Rome Recut: Renewing an Urban Icon

In 1662, Roman editore Giovanni Giacomo de’ Rossi published an updated version of Antonio Tempesta’s famous 1593 bird’s-eye view of Rome. In many ways, this move was standard practice: important images of the city were commonly copied or reprinted, and Tempesta’s view had defined an era by showcasing the radical urban changes of Sixtus V and earlier Renaissance popes. Many imitations appeared in the decades after Tempesta’s original, and the plates were reprinted in 1606, 1645, and 1648. De’ Rossi’s version of 1662 is usually grouped with these incrementally revised restrikes, but close inspection reveals it was actually printed from new plates: an audacious, risky, and altogether mystifying choice. This talk will situate De’ Rossi’s remake—which he declared “recut, embellished, and enlarged” (rintagliato, abbellito ed accresciutto)—in the context of interfamilial feuds as well as the cut-throat world of Roman publishers seeking novel ways to hitch their own reputations to that of their city. Among other challenges, they had to package Rome’s shape-shifting identity for an increasingly international market, while also catering to local patrons and protectors. Ultimately, the significance of Tempesta’s image transcends any original author and moment. Its complex afterlife suggests a web of competing interests, as well as a cycle of decline and renewal, much like the contested history of the city it commemorated.

Der Vortrag von Frau Prof. Dr. Jessica Maier findet nur online sowie in englischer Sprache statt.

Registrierung via ZOOM:

https://uni-kl-de.zoom.us/meeting/register/u5Arf-GppjstGN1w3-K-Bqc2K13SFjrG6dXF

Dr. des. Lisa Cronjäger (Basel)

Forsteinrichtungskarten. Bildpraktiken und Konfliktmuster der Nachhaltigkeit

Registrierung via ZOOM:

https://uni-kl-de.zoom.us/meeting/register/u5cscuCgpj0sE9Gj6gjYLa7by5AJFd5c2ruR

 

⇒ Hinweis: Der Vortrag von Frau Michalsky wurde abgesagt

Dr. Ariane Koller (Tübingen)

Ökonomisierung des Wissens. Joan Blaeus Brasilia qua parte paret Belgis von 1647

Als kulturelle Konstrukte aus Bild, Schrift und Zahl stellen kartografische Werke der Frühen Neuzeit komplexe Repräsentationen der Realität und Ausdrucksformen des abstrakten Denkens dar, die stets in ihrer Wirkungsmacht auf die grafische Wiedergabe angewiesen waren. Insbesondere die niederländischen Welt- und Landkarten des 16. und 17. Jahrhunderts zeichnen sich dabei durch ein signifikantes Ineinandergreifen von kartografischer Abstraktion und künstlerischer Figuration aus. Mit ihren häufig vielschichtigen ikonografischen Programmen transportierten sie nicht allein geografische Erkenntnisse, sondern fungierten, wie am Beispiel der 1647 publizierten Brasilienkarte Brasilia qua parte paret Belgis des Amsterdamer Kartografen und Verlegers Joan Blaeu gezeigt werden soll, als zeitgebundene Träger und Vermittler naturphilosophischer, religiöser, politisch-ökonomischer und nicht zuletzt ästhetischer Wissensdiskurse.

Registrierung via ZOOM:

https://uni-kl-de.zoom.us/meeting/register/u5IpfumsrjsrG9VUWRru7OlrcdW8AgFlyz56


Scalability and its Limits in Photography and (Digital) Sculpture

 

Workshop at the Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Katharina-von-Bora-Strasse 10

80333 München

 

July 19th–21st

 

Evening Lecture: Aurora Hoel, Norwegian University of Science and Technology

6:15–7.30 pm (CET)

[the evening lecture will be broadcasted via Zoom]

 

The workshop aims to focus on scaling as a cultural technique, and as an imaging practice fundamentally based on procedures of measuring, scanning, transforming, and projecting objects in time and space. Investigating the manifold intersections between two- and three-dimensionality, the workshop will examine these relations from an art history, visual, and media studies perspective. We will discuss questions of scalability and the non-scalable, with a focus on photography and (digital) sculpture. This discussion is based on the observation that these two fields are increasingly entangled with each other. The idea of merging several dimensions is now considered state of the art, both in contemporary (digitized) photographic practices and in the field of digital sculpture. In this context, we are particularly interested in exploring the limits of scalability, the aesthetics of disruption, and glitches that may result from engaging with these limits.

 

 

Buket Altinoba

Maria Männig

Dominik Schrey

Ursula Ströbele

Buket Altinoba (Munich)

Tomáš Dvořák (Prague)

Aurora Hoel (Trondheim)

Susanne Kähler (Berlin)

Matthias Krüger (Munich)

Franziska Lampe (Munich)

Florian Lechner (Munich)

Megan Luke (Tübingen)

Maria Männig (Landau)

Mira Anneli Naß (Bremen)

Bettina Papenburg (Freiburg)

Dominik Schrey (Passau)

Ursula Ströbele (Munich)

Julia Wallner (Remagen)

Matthew Wells (Manchester)

Rachel Wells (Oxford)


a r t m o s p h e r e s  geht in die zweite Runde!

Wie bereits letztes Jahr untersuchen wir mit eurer Hilfe die
Schnittfläche zwischen Kunst und Klima. In drei von Studierenden unseres Instituts und Marie Johanna Trautmann angeleiteten
Workshops werdet Ihr euch in kleinen Gruppen den Spannungsfeldern rund um die Klimakrise künstlerisch annähern.
Dabei werden etwa Objekte oder Installationen, vielleicht aber auch Videoarbeiten oder Performances entstehen, die Impulse für die
anschließenden offenen Diskussionen liefern.

 

Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Dr. Janpeter Schilling von der RPTU in Landau für einen Vortrag gewinnen konnten. Der Geograph beschäftigt sich mit Ressourcenkonflikten, Klimawandel, Vulnerabilität und Mensch-Umwelt-Interaktionen und kann so die natur- bzw. sozialwissenschaftliche Perspektive in die Diskussion einbringen.

Mit  a r t m o s p h e r e s 2  wollen wir eine Gemeinschaft erzeugen und neue Werkzeuge zum Umgang mit der Klimakrise entwickeln.

 

Für die Workshops bitten wir um eine Anmeldung per E-Mail bis zum 21.6.2023 an: artmospheres@dieanstoss.de

 

Es gilt first come, first served. Ihr könnt euch zu einem oder zu
mehreren Workshops anmelden. Zu allen anderen Programmteilen, wie dem Vortrag und die Abschlussdiskussion, könnt Ihr gerne auch ohne Anmeldung vorbeikommen. Wie immer wird an beiden Tagen für einen entspannten Ausklang gesorgt.

Wir freuen uns sehr auf zwei überraschende, erhellende und
verknüpfende Tage mit euch!

 

 

 

zum Programm



Kunstpädagogischer Tag 2023 BDK Rheinland-Pfalz
„KREAtief – Kunstpädagogische Perspektiven auf das Scheitern im Schaffensprozess“
29. April 2023 im Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst – RPTU Kaiserslautern-Landau


Der Kunstpädagogische Tag 2023 in Landau behandelt ein Thema, welches immer mehr Aufmerksamkeit verlangt: das Scheitern.

Scheitern in der Lehre wird oftmals als fatal wahrgenommen. Doch wie können wir im Kunstunterricht Chancen und Potenziale aus dem Scheitern erkennen? Wie können Schüler*innen durch scheiternde Prozesse und Werke lernen? Was bedeutet es für die Kunstpädagogik, das Scheitern als festen Bestandteil von künstlerischen Prozessen wahrzunehmen? Kann Scheitern gar bewusst hervorrufen werden?

Diese und weitere Fragen behandeln wir am diesjährigen Kunstpädagogischen Tag des BDK Rheinland-Pfalz. In verschiedenen Formaten begegnen wir neugierig einem Thema, welches sich mit Ängsten und Scham, aber auch Möglichkeiten und Kreativität beschäftigt. Die Tagung wird in diesem Jahr in Verbindung mit einem kunstdidaktischen Seminar stattfinden. Die Studierenden sind sowohl an der Thematik als auch an der Organisation und Durchführung aktiv beteiligt.

Für das gemeinsame Mittagessen, Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Wir freuen uns über eine Spende, sodass Verpflegung und Materialkosten gedeckt werden. Spendenempfehlungen: BDK Mitglieder 5,00€ / Externe 10,00€

Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie studieren, BDK-Mitglied sind oder die Tagung als Lehrer*innenfortbildung nutzen.
Anmeldung bis zum 17. April 2023 unter:

kreatiefanmeldung(at)gmail.com

 

  • Ab 09:00 Uhr Anmeldung im Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst (Heinrich-Diehl-Straße 5, 76829 Landau)
  • 09:30 Uhr Begrüßung und Kennenlernen
  • 10:00 Uhr Vortrag von Nadia Bader (PH Freiburg i.Br.) zum Thema: „Scheitern im Kunstunterricht - zwischen persönlicher Krise und gemeinsamer Fehlerkultur“
  • 11:45 Uhr Workshops mit Florian Hareter (PH Linz) und Studierenden der RPTU Kaiserlautern-Landau zu den Themen: „Zum Scheitern verurteilt – Zeichnerische Experimente“ und „Scheitern im künstlerischen Prozess als Quelle von Potenzialen“
  • 13:30 Uhr Gemeinsame Mittagspause
  • 14:30 Uhr Fish-Bowl Diskussionsrunde
  • 16:00 Uhr Abschluss- und Feedbackrunde
  • Ende 16:30 Uhr

Tagung vom 7. bis 9. Oktober 2022

Populäre Bildkulturen. Prozesse der Produktion, Distribution und Rezeption in der Vormoderne

Organisation: Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis & Dr. Maria Männig

Die Vorträge finden im Tagungsraum des Hotels Soho statt. Da die Platzkapazitäten hier begrenzt sind, ist eine Publikumsteilnahme nur online möglich.

Diese findet via Zoom statt.

Zur Online-Teilnahme ist ein Login/Registrierung über Zoom notwendig.

Die Tagung wird großzügig gefördert durch den Strategiefonds der Universität Koblenz-Landau.


Folder

POPULÄRE BILDKULTUREN.

PROZESSE DER PRODUKTION, DISTRIBUTION UND REZEPTION IN DER VORMODERNE
 

Tagung am Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau)

7.-9. Oktober 2022

 

Freitag, 07.10.2022
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14:00   Registrierung

15:00   Grußwort der Vizepräsidentin für Studium, Lehre und wissenschaftlichen Nachwuchs der
            Universität Koblenz-Landau Frau Prof. Dr. Gabriele Schaumann

            Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis & Dr. Maria Männig: Begrüßung und Einführung

 

15:45   Kaffeepause


THEORIEN DES POPULÄREN

16:15   Prof. Dr. Stephan Packard (Köln): Zwischen Wahrnehmungsnähe und sozialer Differenz:
            Gestaffelte Modalitäten in populären Bildrezeptionen

17:00   Dr. Maria Männig (Landau): Dividuelle Produktion. Überlegungen zu einer
             bildwissenschaftlichen Perspektive auf Popularisierungsphänomene

 

19:00   ÖFFENTLICHER ABENDVORTRAG (Festsaal Bürgerstraße, Landau i. d. Pfalz)

Begrüßung durch den Dekan des Fachbereichs 6 Kultur- und Sozialwissenschaften
Herrn Prof. Dr. Werner Sesselmeier

 

Prof. Dr. Michaela Ott (Hamburg): Vom Individuum zur Dividuation. Plädoyer für eine erkenntnistheoretische Komplizierung

 

Samstag, 08.10.2022
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SCHIMPF UND SCHANDE

09:15   Prof. Dr. Johannes Tripps (Heidelberg): Zwischen Dornen und Dreck - Zum Umgang mit
             widerspenstigen Heiligen

10:00   PD Dr. Doris Lehmann (Wuppertal): „mein posheit macht mich weid bekant“ – Muster und
             Anschläge entehrender Bilder (1460–1560)

 

10:45   Kaffeepause

 

DAS POPULÄRE IM POLITISCHEN

11:15   Dr. Joris C. Heyder (Tübingen): Grenzen der Ähnlichkeit. ‚Uneindeutigkeit' als Figur des
           Populären am Beispiel der ‚Maghet van Ghend‘

 

12:00   Mittagspause

 

14:00   [Programmänderung] Mariam Hammami (Tübingen): „A jamais memorable“. Die Eroberung der
             Antwerpener Zitadelle in der niederländischen Bildkultur der Frühen Neuzeit

14:45   PD Dr. Andreas Beck (Bochum): München leuchtete. Populäremblematische barocke
            Herrscherinszenierung bei den Exequien Kaiser Karls VII. (1745)

 

15:30   Kaffeepause

 

DAS POPULÄRE IN SERIE

16:00   Prof. Dr. Julian Jachmann (Regensburg): Ornament und Bild: Aspekte der Popularisierung in
              Augsburger Druckserien 1648–1805

16:45   Dr. Lars Zieke (Jena): Reproduktion – Distribution – Translation. Der Recueil Jullienne als
             Medium der Popularisierung Watteaus

 

17:30   Kaffeepause

 

17:45   Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis (Landau): Populär/Elitär? Diversifizierte Vermarktungsstrategien in
            William Hogarths Druckgrafiken

 

Sonntag, 09.10.2022
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POPULÄRE WERTE

10:00   Prof. Dr. Susanne Wittekind (Köln): Brakteaten:  Propaganda – Erinnerung – Schutz – Schmuck
 

10:45   Kaffeepause
 

DER HIMMEL ALS POPULÄRES BILD

11:15   Pia Bornus (Köln): Der Himmel als populäres Bild

12:00   Abschlussdiskussion



Die „Documenta Dialoge“ beschäftigen sich mit den Themen Kollaboration, Kunstvermittlung und dem Konzept der documenta mit Fokus auf die diesjährig stattfindende documenta fifteen. Die Vorträge finden jeweils mittwochs um 18:00 Uhr (s.t.) im Atelier- und Seminargebäude „Reithalle“ statt. Drei der vier Vorträge werden in Präsenz stattfinden. Der Vortrag von Prof. Dr. Miriam Schmidt-Wetzel wird in hybrider Form angeboten. Sie können sich vor Beginn der Veranstaltung unter dem entsprechenden Zoom-Link anmelden oder dem Vortrag im Seminarraum beiwohnen. Weitere Informationen folgen auf der Homepage des Instituts für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst.

Für die Teilnahme in Präsenz besteht Maskenpflicht, der Mindestabstand von 1,5 Metern ist weiterhin einzuhalten. Optional können Sie sich via Corona-Warn-App im Institut einloggen. Bei Änderungen informieren wir Sie auf unserer Homepage des Instituts.

Vorträge im SoSe 2022

Prof. Dr. Johannes Kirschenmann 

Mit Sobat im Schatten der Reisscheune. Vermittlung als Kritik

Präsenzvortrag (Reithalle)

Prof. Dr. Johannes Kirschenmann beginnt mit einer Einleitung zur Geschichte der documenta im Fokus von Wundheilung und globalen Weitungen, um danach das Konzept der documenta kritisch zu hinterfragen. Er stellt sich die Frage, ob alle Jahre wieder eine Neuerfindung der documenta als Bruch wahrgenommen wird. Anschließend beginnt Prof. Dr. Johannes Kirschenmann in ein fiktives Gespräch mit einem Vermittelnden (Sobat) der d15 und unterbreitet Vorschläge für eine gelingende Vermittlung der d15 vor Ort und in der Rezeption aus der Distanz.

Dr. Ernst Wagner

Warum die documenta am Ende ist. ruangrupa und die Kritik am westlichen Kunstsystem

Präsenzvortrag (Reithalle)

Ernst Wagner versucht in seinem Vortrag, die documenta fifteen in die aktuellen Diskurse um Dekolonialisierung einzuordnen und zu fragen, was das alles für die Kunstvermittlung bedeutet. Dabei nimmt er die Nachrichten über die bevorstehende documenta fifteen in Medien, die beim deutschen Publikum Staunen, Irritationen und Spott auslösen, ernst: Der zentrale Pilgerort des globalen Kunstpublikums soll eine Reisscheune werden?

Die documenta fifteen wird auf alle Fälle ganz anders, aber nicht im Sinne einer Geschichte, die einem Fortschritts- oder Ausdifferenzierungskonzept verpflichtet ist. Sie steht vielmehr in der Tradition einer Umsturzgeschichte, die das Meiste negiert, was westliche Kunst (und damit die letzten 14 documenten) ausmachte und ausmacht.

Prof. Dr. Miriam Schmidt-Wetzel, Noé Freuler und Stefanie Steinacher

Come togehter! Art Education als kollaboratives Projekt

Hybrides Format (Reithalle & Zoom)

Prof. Dr. Miriam Schmidt-Wetzel behandelt in Ihrem Vortrag die kuratorischen Haltungen, Handlungen und Gesten von ruangrupa und verbindet sie mit kunstpädagogischen Positionen und Strategien für den Austausch und die Zusammenarbeit in Lehre, Forschung und Unterricht. Im Zentrum ihres Vortrags stehen zwei Praxisbeispiele aus der Hochschullehre, die jeweils angeregt durch die von ruangrupa vorgeschlagenen Konzepte ein „Come together“ erproben – zwischen Schule und Hochschule, zwischen Studierenden unterschiedlicher Hochschulen und Studiengänge, in Präsenz im Kunstraum bzw. in Kassel, aber auch digital gestützt und auf Distanz. Das hybride Format nutzt Prof. Dr. Miriam Schmidt-Wetzel, um die Erfahrungen ihrer Studierenden Noé Freuler und Stefanie Steinacher mit in den Vortrag zu integrieren. 

Prof. Dr. Gila Kolb

Verlernen lernen.
Kunstvermittlung auf der documenta x bis fifteen

Präsenzvortrag (Reithalle)

Prof. Dr. Gila Kolb spricht über das Verlernen und die Kunstvermittlung der documenta. Sie ist der Auffassung, dass die Kunstvermittlung der documenta oft paradigmatisch ist und im Zusammenhang mit einem seit den 1990er Jahren zunehmend prozessualen, diskursiven Kunstbegriff steht. Die Kunstvermittlung taucht in unterschiedlichen Namen, Ansätzen und Konzeptionen auf: Mal als Vermittlung, als Kunstvermittlung, als maybe education oder aneducation bezeichnet, wird sie in Auseinandersetzung mit Theorien und Praxen in Kunst und Pädagogik positioniert. Dabei kommt das Konzept des Verlernens (Gayatri Spviak) zum Tragen. Mit Blick auf die dX, D11, d12, d(13) und d14 wird im Vortrag von Prof. Dr. Gila Kolb *eine* Geschichte der Kunstvermittlung erzählt – immer mit dem Blick darauf, wie sich dies auf eine kunstvermittlerische Praxis übertragen lässt.

Unter dem Titel „Ruine, Relikt, Fragment – Ästhetik der Zerstörung“ fragt die dritte Ausgabe der Landau Lectures on Art nach der Dialektik von Destruktion und Produktion.

Vorträge im WiSe 2021/22

Prof. Dr. Alexander Markschies (Aachen)

Detonation Deutschland

Dr. Maria Männig (Landau)

Capitol Riots: Eine Bildgeschichte zerstörter Machtsymbole

Hybrides Format (Reithalle)

Der Vortrag befasst sich mit dem Washingtoner „Sturm auf das Kapitol“ im Januar 2021. Er fragt nach Formen der visuell-medialen Konstruktion und Vermittlung des Ereignisses in der Live-Berichterstattung insbesondere in den Sozialen Medien. Der Fokus der Betrachtungen liegt auf der Ästhetik der Destruktion und ihrem bildgenerativen Potenzial, das kunsthistorisch wie bildwissenschaftlich zu untersuchen und zu kontextualisieren ist. 

Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis (Landau)

„… take his stand on a broken arch of London”. Der Zeichner beschwört die Ewigkeit der Kunst

Hybrides Format (Reithalle)

In ihrem Vortrag zeigt Frau Prof. Ekaterini Kepetzis auf, wie Ruinen und Fragmente es frühneuzeitlichen Antiquaren, Architekten und Wissenschaftlern ermöglichten, aus überkommenen Relikten Erkenntnisse über eine untergegangene Welt und deren einstige Größe abzuleiten sowie Normen für das eigene Schaffen zu formulieren. Viele Künstler aber konfrontierten die fragmentierten Überreste der Vergangenheit auch mit der Vergänglichkeit des eigenen Schaffens, was sie dazu herausforderte, dieser Gefahr im Bild zu begegnen.

Das Motiv des vor den Artefakten einer glorreichen Vergangenheit zeichnenden Künstlers zeigt die der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Ruinösen inhärente Ambivalenz von Kontingenz und Ewigkeit. Dieses sowohl in die Vergangenheit zurück- als auch in die Zukunft vorausweisende sentimentalische Potenzial, ein "clash of creativity and destruction" (Christopher Woodward), zeigt sich gleichermaßen als Bewältigung des drohenden Unheimlichen wie als Bestärkung der Macht, welche der eigenen Kunst innewohne. 

Prof. Dr. Elisabeth Décultot (Halle)

Arbeit am Fragment. Zu Winckelmanns Umgang mit Bruchstücken aus Stein und Text

Online-Vortrag

Fragmente stehen im Mittelpunkt von Johann Joachim Winckelmanns Werk. Der Autor der Geschichte der Kunst des Alterthums (1764) hat sich nicht nur für die bruchstückhaften Überreste antiker Statuen interessiert und dabei die modernen Ergänzungen antiker Skulpturenfragmente kritisiert, sondern auch seine eigenen Schriften auf der Grundlage von Exzerpten, d. h. von Fragmenten aus gelesenen Texten verfasst. Ziel des Vortrags ist es, nach dem Status des Fragments sowohl in Winckelmanns Schreibpraxis als auch in seiner Kunstauffassung zu fragen und so dem Spannungsverhältnis zwischen Totalität und Bruchstück auf die Spur zu kommen, das sein Verständnis der Antike prägt. 

Künstlergespräch mit Voré (Karlsruhe)

Hybrides Format (Reithalle)

Das Künstlergespäch mit Voré wird auf einen Termin im Sommersemester verschoben, der noch bekannt gegeben wird.

 

Kunstpädagogischer Tag

BDK Rheinland-Pfalz

 

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