Informationen für Studieninteressierte

Wir freuen uns, dass Sie sich für das Studienfach der Evangelischen Theologie in Landau interessieren. Einen ersten Überblick vermittelt unser Studeingangsflyer. Im Folgenden sind wichtige Fragen und Antworten aufgeführt, die Ihnen einen ersten Eindruck über die Voraussetzungen, Inhalte und Besonderheiten des Studienfaches eröffnen können. Falls sich darüber hinaus Fragen ergeben, schreiben Sie uns gerne an: Sekretariat Evangelische Theologie

FAQ

Im Studium werden Sie sich mit Grundlagen und Themen der Bibelwissenschaft, der Kirchengeschichte, der Systematischen Theologie, der theologischen Ethik, der Religionswissenschaft (z.B. Judentum oder Islam) sowie der Religionspädagogik und Religionsdidaktik auseinandersetzen. Genauere Informationen zu den Inhalten finden Sie in unseren Modulhandbüchern.

Für die Lehramtsstudiengänge mit den Schwerpunkten Grundschule, Förderschule und Realschule Plus werden keine Sprachkenntnisse vorausgesetzt. Innerhalb des Moduls 1 erhalten Studierende des Schwerpunktes Realschule Plus und des Gymnasiums aber einen ersten Einblick in die alten Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein. Für Studierende des Lehramtes an Gymnasien werden darüber hinaus bis zum Eintritt in das Masterstudium Grundkenntnisse in Latein und Griechisch vorausgesetzt. Diese Sprachkenntnisse können (wenn in der Schule z.B. kein Latinum erlangt wurde) begleitend zum Studium in speziellen Sprachkursen erworben werden.

Evangelische Theologie kann man studieren, auch wenn man Mitglied einer anderen Konfession ist, einer anderen Religion angehört oder konfessionslos ist. Allerdings ist zu bedenken, dass die lehramtsbezogenen Bachelorstudiengänge in erster Linie für das spätere Erteilen von evangelischem Religionsunterricht qualifizieren. Die Unterrichtsbefugnis (Vocatio) für das Fach evangelische Religion hängt dann tatsächlich davon ab, ob die Lehrperson der evangelischen Kirche angehört.

Um später als Lehrer*in das Fach evangelische Religion (gemäß dem Grundgesetz) an öffentlichen Schulen unterrichten zu dürfen, ist neben dem Studienabschluss auch noch eine kirchliche Lehrerlaubnis nötig, die sogenannte „Vocatio“. Dafür ist die Taufe und Mitgliedschaft in einer evangelischen Landeskirche oder einer evangelischen Freikirche sein, die der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) angehört, Voraussetzung. Weitere Informationen zu Taufe und Kircheneintritt finden Sie hier.

Das Studium knüpft an die Kenntnisse an, welche Sie sich im Religionsunterricht bis zum Abitur angeeignet haben. Im ersten Semester werden dann die nötigen Grundlagen (besonders Bibelkunde) für das weitere Studium gelegt. Insgesamt ist es erforderlich, sich auf das Lesen von wissenschaftlichen Texten, auf das Kennenlernen von verschiedenen theologischen Positionen aber auch auf die Diskussion mit anderen Studierenden einzulassen.

Niemand muss bereits die Bibel in- und auswendig kennen, um Evangelische Theologie studieren zu können. In den ersten Semestern werden grundlegende Kenntnisse zum Aufbau und den Inhalten der Bibel vermittelt. Hierbei kann es durchaus vorteilhaft sein, bereits an bestehende Bibelkenntnisse anknüpfen zu können. Grundsätzlich geht es im Umgang mit der Bibel um eine wissenschaftliche Annäherung. Dabei werden biblische Texte mit den Mitteln der historisch-kritischen Methode ausgelegt und kritisch reflektiert. 

Es geht im Studium der Evangelischen Theologie nicht darum, zu bestimmten Bekenntnisaussagen gedrängt zu werden. Persönliche Glaubenseinstellungen oder Moralvorstellungen werden in den Prüfungen nicht abgefragt. Das Studium der Evangelischen Theologie ist aber ein Prozess, in dem Studierende die Chance bekommen, durch das Kennenlernen historischer Hintergründe und Quellen, biblisch-theologischer Perspektiven, systematisch-theologischer und ethischer Argumentationsweisen eigene Vorstellungen kritisch zu reflektieren, zu vertiefen und zu erweitern.

Theologische Kenntnisse und Kompetenzen verhelfen  in einer multikulturellen Gesellschaft zu einer angemessenen Urteilsfähigkeit hinsichtlich eines respektvollen Miteinanders verschiedener Religionen, des Umgangs mit vielfältigen christlichen Gemeinschaften und des Dialogs mit Menschen anderer Weltanschauungen. Theologische Fragen (Was kommt nach dem Tod? Warum gibt es das Leid?) besitzen auch für viele Menschen heute eine große Aktualität. Die Fragen und Methoden der akademischen Theologie bilden einen elementaren Teil und Referenzrahmen des interdisziplinären Diskurses an der Universität. Religiöse Bildung ist also ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung. Angesichts rückläufiger Kirchenmitgliedszahlen und schwindender religiöser Praxis in den Familien sind solide Kenntnisse der christlichen Wurzeln unserer Kultur wesentlich für die Zivilgesellschaft.

Die Inhalte des Theologiestudiums haben für eine direkte Umsetzung im Unterricht unterschiedliche Bedeutung. Aber um mit Schüler*innen jeden Alters über religiöse bzw. ethische Fragen in ein reflektiertes Gespräch zu kommen, sind für die Lehrkraft eigene theologische Kompetenzen nötig, die einem helfen, Fragehorizonte von Kindern, Eltern und aus dem Kollegium sowie Unterrichtsinhalte fundiert zu durchdringen sowie Unterrichtsprozesse zielgerichtet und zeitgemäß zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Für letzteres stellen die religionspädagogischen und religionsdidaktischen Veranstaltungen dafür die notwendigen theoretischen und praktischen Werkzeuge zur Verfügung.

 

Die Studierenden der Fachschaft der Evangelischen Theologie helfen Ihnen bei Fragen rund um das Studium gerne. Insgesamt studiert es sich leichter, wenn ein Kontakt zu Mitstudierenden besteht, was in unserem  Studienfach auch gut möglich ist. Auch die Dozent*innen der Evangelischen Theologie können in der Sprechstunde aufgesucht werden. Seelsorgerliche Beratung finden Sie in der Evangelischen Studierendengemeinde.