Seminar

Das Seminar ist als untrennbare Verknüpfung von Praxis und Theorie in jeder Phase des Blockseminars konzipiert und hat durch den großen Praxisanteil eine hohe Motivation aller TeilnehmerInnen zur Folge.

Die Konzeption umfasst die Ausbildung in folgenden Bereichen:

  • Fremdsprache:

Integrierter Englischunterricht

 

  • Fachdidaktik:

Integration der Fremdsprache in unterschiedliche Lernbereiche der Grundschule unter Berücksichtigung aller Teilrahmenpläne für die Grundschule

 

  • Landeskunde und Cultural Studies:

Kennenlernen anderer Länder mit geschichtlichem, kulturellem und geographischem Fokus, bezogen auf den Grundschul-Kontext

 

  • Musikalisch-rhythmische Erziehung:

Körperbewusstsein durch Tanz, Rhythmus und Musik

 

  • Sport:

Orientierung in Raum und Zeit durch Rhythmus und Tanz

 

Rund 15-20 Tanzfiguren werden erlernt und stehen für die Umsetzung in der Grundschule zur Auswahl; das Tanz-Vokabular wird sinnvoll in andere Lernbereiche der Grundschule eingebunden. Die Integration des Gelernten hat hierbei hohe Priorität. Alle Prinzipien und Regeln der Grundschularbeit werden beim Einsatz von Square Dance verwendet, es ist im höchsten Maße handlungsorientiert, es kommt den Schülern entgegen, indem es erst die rezeptiven und motorischen Fähigkeiten mit Hilfe des Total Physical Response Ansatzes fördert und dann den aktiven Einsatz des Wortschatzes in lebensnahen Situationen einführt, übt und festigt. Spielerische Elemente werden hier fast automatisch in lebensechte Situationen überführt – und es ist in ALLEN Lernbereichen der Grundschule möglich.

Das Seminar besteht aus 6 Blocktagen plus einem Tanzabend. Praktische und theoretische Teilbereiche wechseln sich ab, bzw. ergänzen sich in den verschiedenen Phasen des Seminars. Die bewegungsintensiven Ausbildungsteile (Tanz) werden mit einer Videokamera aufgenommen, alle anderen durch Fotos dokumentiert und den Studierenden zur Verfügung gestellt. Dies hat den Vorteil, dass auch später (im Referendariat oder danach) die einmal gelernten Figuren und Tänzen wieder abgerufen und genutzt werden können.

 

Blocktag 1 (Birgit Smieja)

Theorie:

Didaktische Grundlagen zu den Möglichkeiten der Integration von Englisch und Square Dance in unterschiedlichen Lernbereichen

Praxis:

Hintergrund zu Tanz, insbesondere des Square Dance,

Anleitung zur Verknüpfung von Englisch und Kunst: Basteln von Tanz-Accessoires

 

Workshop 1 (Andreas Hennecke)

a) Freitag Abend: Square Dance Party mit Andreas Hennecke

2 ½ Stunden Tanz im Audimax: Erlernen von ca. 15-20 Figuren in verschiedenen

Formationen (Kreise, Linien, Quadrate) und zu unterschiedlicher Musik

b) Workshop-Tag am Samstag

Theorie:

Rhythmus, Phrase und Takt (Klatschübung), Choreografie, Geschwindigkeit, Timing, Stimme, Aussprache

Praxis:

Tanzen, Callen im Chor, Figuren erklären, Gruppenarbeit zur Tanzumsetzung

 

Blocktag 2 (Birgit Smieja)

Theorie:

Didaktik: Das Vokabular: Einführung und Festigung mit inhaltlicher Verknüpfung unter Berücksichtigung der rheinland-pfälzischen Teilrahmenpläne aller Lernbereiche; Gruppenarbeit zur Umsetzung des Tanzes in einer inhaltlich verbundenen Lehreinheit

Praxis:

Cultural Studies: England und Schottland – Historische und landeskundliche Einbindung unter Berücksichtigung  der rheinland-pfälzischen Teilrahmenpläne

Square Dance: Wiederholung der gelernten Tänze aus Workshop 1; Callen in Kleingruppen

 

Workshop 2: (Andreas Hennecke)

Theorie:

Rhythmus, Phrase und Takt, Choreografie, Geschwindigkeit, Timing, Stimme, Aussprache

Praxis:

* Tanzen

* Theorie zum Prompten/Callen (Ansagen der Tanzfiguren),

* Erklären der Tanzfiguren (Englisch und Deutsch);

* Prompten/Callen eines bekannten oder unbekannten Tanzes nach vorgegebenen Modulen

 

Blocktag 3 (Birgit Smieja)

Theorie:

Didaktik: Integration und Umsetzung des Gelernten (Vokabular, Sozialverhalten, Themenwahl) in einem selbst gewählten Lernbereich

Praxis:

Cultural Studies: Irland – Historische und landeskundliche Einbindung

Square Dance: Tanzen, Wiederholung der Tänze aus Workshop 2 mit Erklärungen für Grundschulkinder, Callen in Kleingruppen

 

Blocktag 4 (Birgit Smieja)

Theorie:

Integration in selbst gewählte Lernbereiche; Vorstellung einer Unterrichtseinheit mit Analyse

Praxis:

Cultural Studies: USA – Historische und landeskundliche Einbindung

Square Dance: Tanzen, Wiederholung der Tänze aus Workshop 1 und 2 mit Erklärungen für Grundschulkinder, Callen in Kleingruppen, Präsentation und Prompten/Callen unbekannter Tänze

Abschluss des Seminars: Die Prüfung

 

NUR in diesem Seminar ist eine Wahl zwischen einer Klausur und einem Portfolio möglich. Das Portfolio kann in Zweier oder Dreiergruppen geplant und durchgeführt werden und beinhaltet eine dreistündige Umsetzung pro Person in einer Grundschule und der schriftlichen Ausarbeitung dieser Erkenntnisse. Für die Umsetzung mit oder ohne Aufführung der Tänze stehen den Studierenden Tanzmaterialien (Petticoats und Cowboyhüte) zur Verfügung.

Hier gilt: Bitte frühzeitig anmelden!

  • Hohe Motivation: Die Erweiterung des Seminars von 2 auf 4 SWS auf Wunsch der Studierenden im Verlaufe der ersten Semester zeigt die hohe Motivation und das große Interesse der Studierenden an der Verknüpfung von Theorie und Praxis. Die praktische Umsetzung braucht Zeit und alle TeilnehmerInnen sind bereit über die übliche Seminarzeit- und struktur hinaus Zeit zu investieren und dabei viel mitzunehmen.
  • Musikalische Ausbildung: Die Ausbildung der Young-Caller mit vielen Übungen zu Takt und Phrase hat sich positiv auf das musikalische Verständnis und die rhythmischen Fertigkeiten ausgewirkt, da die meisten Studierenden in diesem Bereich wenig Erfahrung haben. Durch die Vertiefung in diesem Bereich ist eine kontinuierliche Verbesserung während des Seminars festzustellen. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Anwendung der englischen Sprache.
  • Selbstvertrauen: Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein im Bereich Musik und Englisch werden merklich gesteigert; Ängste bei der Selbst-Präsentation unter Nutzung der englischen Sprache werden deutlich abgebaut.
  • Kreativität: Studierenden entwickeln sehr viel Kreativität bei der Erstellung der Lerneinheiten und bei der Einbindung von Tanz und Wortschatz in verschiedene geeignete Lernbereiche, so dass die Integration des Englischen in andere Fächer gelingt.
  • Wissenschaftliche Relevanz: Rund 300 Studierende und 100 Lehrkräfte im Dienst haben bislang den bewegten Englischunterricht mit Square Dance als Projekt, als bereicherndes Unterrichtselement oder als AG bei ca. 5.000 Kindern in der Südpfalz durchgeführt und durchweg positive Lernerfahrungen zurück gemeldet. Die Dunkelziffer liegt weit höher und beinhaltet mittlerweile auch eine Reihe anderer Bundesländer, in die die Seminarteil-nehmerInnen nach dem Studium abgewandert sind. Es hat sich gezeigt, dass die durch viele Studien belegte Behauptung, handlungsorientiertes, bewegtes Lernen führe zum besseren Behalten des Wortschatzes, auch beim Lernen mit Square Dance nachgewiesen werden kann.
  • Integrierte Gruppenarbeit: Die Tatsache, dass von Beginn an Studierende mit Englisch als Nebenfach wie auch als Hauptfach an diesem Seminar teilnehmen, hat sich als positive praktische Integration erwiesen. Die Studierenden entwickeln einen hervorragenden Teamgeist und nutzen eine positive Gruppendynamik – selbst in der Freizeit.
  • Verbindung zwischen Universität und Landauer Bürgern: Nicht nur durch die Einbindung der Landauer (und anderer) Square Dancer bei den Square Dance Parties im Audimax, sondern auch durch die generelle Einladung an alle Tanzinteressierten in Landau und Umgebung, wird jede Party zu einem spannenden Event mit vielen “Angels”, die denjenigen, die ihre ersten Figuren lernen, mit Geduld und Freude helfen. Dem Caller Andreas Hennecke gelingt es durch sein enormes Engagement in der Ausbildung – und nicht nur von Studierenden – die Begeisterung für den Tanz und dessen Umsetzung maßgeblich mitzubestimmen. Und das auch, weil es jedes Jahr neue Tänze und eine neue Musikauswahl gibt.
Squaredance in den Medien