Aktuelle Themen

Affektive Polarisierung: Ursachen und Entwicklung

Beschreibung des Themas: Insbesondere in den USA wird verstärkt von einer affektiven Polarisierung berichtet. Im Unterschied zu ideologischer Polarisierung, bei der es darum geht, dass zu spezifischen Themen stark unterschiedliche Meinungen bestehen (z.B. ob und unter welchen Rahmenbedingungen ein straffreier Schwangerschaftsabbruch erlaubt ist), beschreibt affektive Polarisierung eine fundamentale Abneigung gegenüber dem politischen Gegner, der sich nicht auf Differenzen zu einzelnen Themen beschränkt. Die Abschlussarbeit soll der Frage nachgehen, wie sich affektive Polarisierung in den USA in der Wählerschaft und/oder den politischen Eliten entwickelt hat und welche Ursachen für affektive Polarisierung und ihren Anstieg genannt werden. Das Thema kann grundsätzlich auch empirisch bearbeitet werden, z.B. mit Blick auf das Vorliegen von affektiver Polarisierung in der deutschen Wählerschaft.

Daten: Befragungsdaten (z.B. Politbarometer) liegen vor (nur für den Fall einer empirischen Arbeit)

Voraussetzungen: Kenntnisse in deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Regressionsanalyse); Kenntnisse im Umgang mit SPSS (nur für den Fall einer empirischen Arbeit)

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, 2-Fach-B.A. Basisfach Politikwissenschaft (ab WS 2021/22), M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier, Dr. Evelyn Bytzek

Ausgewählte Literatur zum Einstieg: Iyengar, S., Lelkes, Y., Levendusky, M., Malhortra, N. & Westwood, S. J. (2019). The origins and consequences of affective polarization in the United States. Annual Review of Political Science 22(1), 129-146.

Der Preis von Skandalen: Welche Strafen fordern Bürger von Politikern, die in einen Skandal verwickelt sind?

Beschreibung des Themas: Die Untersuchung politischer Skandale konzentriert sich vorwiegend auf die Frage, welche Wirkungen solche Normverstöße auf die Einstellung zu Politikern, Parteien oder der Demokratie haben. Kaum beachtet wird hingegen, dass Skandale in aller Regel enden, indem sich in einen Skandal verwickelte Politiker z.B. entschuldigen, zurücktreten oder vom Staat für ihre Verfehlungen verfolgt werden. Unklar ist allerdings, welche Strafen die Bürger - je nach Skandal - für angemessen halten. Die Arbeit soll deshalb der Frage nachgehen, welche Strafen für Machtmissbrauch, Finanz- und Sexskandale gefordert werden. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob die Bürger hier unterschiedliche Maßstäbe für männliche und weibliche Politiker angelegen.

Daten: sind vorhanden

Voraussetzungen: Kenntnisse deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Chi-Quadrat-Test, t-Test), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Rottinghaus, B. (2023). Do scandals matter? Political Research Quarterly 76(4), 1932-1943.

Gute Seiten, schlechte Seiten: Der Einfluss der TV-Debattenrezeption auf die Wahrnehmung von Kanzlerkandidaten

Beschreibung des Themas: In der Debattenforschung wird immer wieder diskutiert, welche Konsequenzen die Rezeption solcher Formate auf die Einstellung zu den Spitzenkandidaten hat. Dabei herrscht die Analyse von Kandidatenpräferenzen, Sympathieskalometern oder Skalen zu Kandidatenimages vor. Nicht beachtet wurden bislang offene Fragen, mit denen spontane Assoziationen zu „guten“ und „schlechten“ Seiten von Kandidaten erfasst werden. Solche Fragen eröffnen aber die Möglichkeit, detailliertere Informationen über Anzahl, Richtung und Inhalt kognitiv aktiver Assoziationen zu untersuchen. Ziel der Arbeit ist es, für die Bundestagswahlen 2009, 2013 und/oder 2017 den Einfluss der Rezeption von TV-Duellen auf die Assoziationen zu den Kanzlerkandidaten zu analysieren.

Daten: sind vorhanden

Voraussetzungen: Kenntnisse deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Chi-Quadrat-Test, t-Test), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Politikwissenschaft

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

And the winner is... Determinanten der Wahrnehmung des Debattensiegers

Beschreibung des Themas: Wenn Medien über Fernsehdebatten berichten, interessieren sie sich häufig für die Frage, welcher Kandidat ein Duell gewonnen hat. Die Einschätzung basieren oft auf den in Umfragen gemessenen Wahrnehmungen der Zuschauer. Es stellt sich allerdings die Frage, wie die Rezipienten einer TV-Debatte zu solchen Siegerwahrnehmungen kommen. In dieser Abschlussarbeit soll die Rolle verschiedener Variablenkomplexe untersucht werden, die Einfluss auf die Wahrnehmung des Debattensiegers haben - inbesondere aber die Bedeutung der wahrgenommenen Debattenleistung der Kandidaten.

Daten: vorhanden

Voraussetzungen: Kenntnisse deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Regressionsanalyse). Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Politikwissenschaft

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Maier, J. (2007). Erfolgreiche Überzeugungsarbeit. Urteile über den Debattensieger und die Veränderung der Kanzlerpräferenz. In M. Maurer, C. Reinemann, J. Maier & M. Maier, Schröder gegen Merkel. Wahrnehmung und Wirkung des TV-Duells 2005 im Ost-West-Vergleich. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 91-109.

Wer rezipiert TV-Duelle?

Beschreibung des Themas: Einschaltquoten von TV-Debatten zeigen, dass diese von einem Millionenpublikum rezipiert werden. Über die Zusammensetzung des Debattenpublikums ist allerdings nur wenig bekannt. Aufgabe der Arbeit ist es zu untersuchen, welches soziale und politische Profil Personen haben, die Fernsehdebatten verfolgen. Das Theman kann aus folgenden Perspektiven untersucht werden: i. Wie sieht das Profil der Debattenrezipienten bei Bundestagswahlen aus und wie hat es sich über die Zeit hinweg verändert? ii. Gibt es Unterschiede im Profil der Zuschauer von TV-Debatten, die vor Bundestagswahlen und die vor Landtagswahlen ausgestrahlt werden?

Daten: vorhanden

Voraussetzungen: Kenntnisse deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Regressionsanalyse); gute Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Politikwissenschaft

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Maier, J. & Faas, T. (2011). ‘Miniature campaigns’ in comparison. The German televised debates, 2002-09. German Politics 20(1), 75-91.

Determinanten der Medienpräsenz von Politikern

Beschreibung des Themas: Manche Politiker sind viel, andere wenig in den Medien präsent. Warum aber ist das so, von welchen Faktoren hängt die Medienpräsenz von Politikern ab? Aufgabe der Arbeit ist es, den Forschungsstand zu diesem Thema systematisch aufzubereiten. Die Thema kann aus folgenden Perspektiven untersucht werden: i. Welche Faktoren beeinflussen warum die Medienpräsenz von Politikern und welche Einflussfaktoren sind besonders bedeutsam? ii. Welchen Einfluss hat die physische Attraktivität von Politikern auf ihre Medienpräsenz?

Daten: Literaturarbeit

Voraussetzungen: keine

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Tsfati, Y., Elfassi, D. M. & Waismel-Manor, I. (2010). Exploring the association between Israeli legislators’ physical attractiveness and their television news coverage. International Journal of Press/Politics 15(2), 175-192.

Der Einfluss physischer Attraktivität auf das Wahlverhalten

Beschreibung des Themas: Verschiedene Studien zeigen, dass die physische Attraktivität von Politikern ihr Abschneiden bei Wahlen beeinflusst. Die Arbeit soll den Forschungsstand zu diesem Thema, insbesondere mit Blick auf Deutschland, strukturiert zusammenfassen.

Daten: Literaturarbeit

Voraussetzungen: keine

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier, Dr. Evelyn Bytzek

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Rosar, U. & Klein, M. (2015). Politische Wahlen als Schönheitskonkurrenz: Ursachen – Mechanismen – Befunde. In T. Faas, C. Frank & H. Schoen (Hrsg.), Politische Psychologie. Baden-Baden: Nomos, 222-245.

Darstellung von Politikerinnen in den Medien und ihre Konsequenzen für ihre Wahlchancen

Beschreibung des Themas: Frauen sind zunehmend stärker in der Politik repräsentiert; dies betrifft sowohl ihren Anteil im Parlament als auch mit Blick auf die Übernahme von Führungspositionen (Minister, Regierungschef). Immer wieder aber wird beklagt, dass Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen seltener in den Medien berücksichtigt werden und die Medien auf andere - vor allem im Einklang mit Genderstereotypen befindliche - Aspekte fokussieren, wenn sie über Frauen berichten. Zudem wird vermutet, dass die Unterschiede in der Berichterstattung Konsequenzen für die Wahlchancen von Kandidatinnen haben. Aufgabe der Arbeit ist es, i. entweder den Forschungsstand zu einem ausgewählten Aspekt dieses Themenkomplexes systematisch aufzubereiten oder ii. anhand empirischer Daten die mediale Darstellung von (deutschen) Politikerinnen zu untersuchen (nur für Masterarbeiten möglich).

Daten: Literaturarbeit, empirische Arbeit (Inhaltsanalysedaten müssen erhoben werden)

Voraussetzungen: keine (Literaturarbeit); Kenntnisse deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Kreuztabellen, t-Tests); gute Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Falk, E. (2012). Unnatural, incompetent, and unviable: Press portrayals of women candidates for president. Michigan State Law Review 5/2012, 1671-1684.

Visuelle Berichterstattung über skandalisierte Politiker

Beschreibung des Themas: Die Abschlussarbeit soll der Frage nachgehen, ob die Darstellung von Politikern auf Pressefotos während Skandalen schlechter ausfällt als vor oder während eines Skandals. Hierzu gibt es bereits einige empirische Anhaltspunkte und theoretische Überlegungen aus der Skandalforschung. Zur Bearbeitung der Fragestellung sind Pressefotos inhaltsanalytisch zu erfassen und auszuwerten. Die Arbeit kann i. als Fallstudie zu einem Plagiatsskandal, der eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit erregt hat (z.B. Alice Weidel, Franziska Giffey, Theodor zu Guttenberg), oder ii. als Vergleich zwischen zwei Plagiatsskandalen angelegt werden.

Daten: müssen erhoben werden (Inhaltsanalyse)

Voraussetzungen: Kenntnisse deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Chi-Quadrat-Test, t-Test), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaft

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: von Sikorski, C. & Brantner, C. (2019). Das Bild in der politischen Kommunikation. In K. Lobinger (Hrsg.), Handbuch Visuelle Kommunikationsforschung. Wiesbaden: Springer, 181-204.

Macht das Bild den Unterschied? Ein experimenteller Vergleich von Kandidatenbewertungen bei TV-Duellen

Beschreibung des Themas: Bezüglich der Personalisierungshypothese wird dem Medium Fernsehen häufig eine Konzentration auf die Persönlichkeit von Kandidaten unterstellt. In experimentellen Studien wurden bereits Effekte von Fernsehbildern auf die Einstellung gegenüber Kandidaten gefunden. Im Rahmen dieser Arbeit soll an Hand vorliegender Datensätzen (Experimentaldaten der TV-Duelle 2002, 2009 und 2013) überprüft werden, welchen Einfluss die Fernsehbilder einer TV-Debatte auf die Bewertung der Persönlichkeit des Kandidaten haben.

Daten: liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse multivariater Statistik (Niveau: Regressionsanalyse), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaft, M.A. Politikwissenschaft

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Druckman, J. N. (2003). The power of television images. The first Kennedy‐Nixon debate revisited. Journal of Politics 65, 559-571.

TV-Duelle und ihr Effekt auf die Einstellung zu Sachfragen

Beschreibung des Themas: Während der Effekt von TV-Duellen auf Einstellungen zu Kandidaten gut dokumentiert, gibt es relativ wenige Untersuchungen zum Einfluss von Fernsehdebatten auf Themenorientierungen. Dies gilt insbesondere für die Frage, ob i. TV-Duelle in der Lage sind individuelle Positionen zu politischen Sachfragen zu verändern, ii. TV-Duelle die wahrgenommene Sachfragenposition von Kandidaten verändern können und iii. ob TV-Duelle die Zuweisung von Problemlösungskompetenzen verändern . Die Arbeit soll untersuchen wie stark die Einflüsse von TV-Debatten auf solche Einstellungen sind und ob bestimmte Bevölkerungsgruppen hier besonders stark beeinflusst werden.

Daten: liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: t-Tests), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaft, M.A. Politikwissenschaft

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Maier, J. & Faas, T. (2019). TV-Duelle. Wiesbaden: Springer, insbes. S. 112-113.

Personalisierung des Wahlverhaltens in Landtagswahlen

Beschreibung des Themas: Seit geraumer Zeit wird in der Wahlforschung vermutet, dass sich das Wahlverhalten personalisiert: Ausgelöst durch den Bedeutungsverlust langfristig stabiler Orientierungsgröße (z.B. die Parteiidentifikation) fokussieren die Wähler zunehmend auf die Bewertung von Kandidaten, um zu einer Wahlentscheidung zu gelangen. Diese These ist – bislang mit uneinheitlichen Ergebnissen – nur auf der Ebene von Bundestagswahlen untersucht worden. Im Rahmen der Abschlussarbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob es auf der Ebene von Landtagswahlen Anhaltspunkte für eine Personalisierung des Wahlverhaltens gibt.

Daten: Umfragedaten zu Landtagswahlen liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse multivariater und schließender Statistik (Niveau: Regressionsanalyse), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer:Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Brettschneider, F. (2001). Candidate-Voting. Die Bedeutung von Spitzenkandidaten für das Wählerverhalten in Deutschland, Großbritannien und den USA von 1960 bis 1998. In H.-D. Klingemann & M. Kaase (Hrsg.), Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 351-400.

Personalisierung des Wahlverhaltens in unterschiedlichen Wählergruppen

Beschreibung des Themas: Seit geraumer Zeit wird in der Wahlforschung vermutet, dass sich das Wahlverhalten personalisiert: Ausgelöst durch den Bedeutungsverlust langfristig stabiler Orientierungsgröße (z.B. die Parteiidentifikation) fokussieren die Wähler zunehmend auf die Bewertung von Kandidaten, um zu einer Wahlentscheidung zu gelangen. Diese These ist – bislang mit uneinheitlichen Ergebnissen – nur auf der Ebene von Bundestagswahlen untersucht worden, ohne dass dabei zwischen unterschiedlichen Wählergruppen differenziert wurde. Dabei ist es plausibel anzunehmen, dass die Personalisierung des Wahlverhaltens u.a. auch eine Funktion der kognitiven Ressourcen oder der politischen Expertise ist. Im Rahmen der Abschlussarbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob die Personalisierung des Wahlverhaltens bei allen Wählergruppen in gleichem Ausmaß zu beobachten gibt oder ob es hier Unterschiede gibt.

Daten: Umfragedaten liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse multivariater und schließender Statistik (Niveau: Regressionsanalyse), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier, Dr. Evelyn Bytzek

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Brettschneider, F. (2001). Candidate-Voting. Die Bedeutung von Spitzenkandidaten für das Wählerverhalten in Deutschland, Großbritannien und den USA von 1960 bis 1998. In H.-D. Klingemann & M. Kaase (Hrsg.), Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 351-400.

Kampagnendynamik und die Personalisierung des Wahlverhaltens

Beschreibung des Themas: Seit geraumer Zeit wird in der Wahlforschung vermutet, dass sich das Wahlverhalten personalisiert: Ausgelöst durch den Bedeutungsverlust langfristig stabiler Orientierungsgröße (z.B. die Parteiidentifikation) fokussieren die Wähler zunehmend auf die Bewertung von Kandidaten, um zu einer Wahlentscheidung zu gelangen. Diese These ist – bislang mit uneinheitlichen Ergebnissen – nur auf der Ebene von Bundestagswahlen untersucht worden. Dabei werden typischerweise Trends über verschiedene Wahlen hinweg untersucht. Wie aber verändert sich die Gewichtung der verschiedenen Faktoren des Wahlverhaltens im Laufe einer Kampagne? Ist mit zunehmender Zuspitzung des Wahlkampfs - und einer möglicherweise damit verbundenen stärkeren Konzentration auf die Kanzlerkandidaten - eine stärkere Orientierung der Wähler an Kandidateneigenschaften zu erkennen?

Daten: Umfragedaten liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse multivariater und schließender Statistik (Niveau: Regressionsanalyse), Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Brettschneider, F. (2001). Candidate-Voting. Die Bedeutung von Spitzenkandidaten für das Wählerverhalten in Deutschland, Großbritannien und den USA von 1960 bis 1998. In H.-D. Klingemann & M. Kaase (Hrsg.), Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 351-400.

Negativität in Wahlkämpfen

Beschreibung des Themas: Es wird immer wieder beklagt, dass Wahlkämpfe heutzutage zu negativ sind, d.h. vor allem dazu dienen, Fehler, Probleme und Misstände zu thematisieren. Allerdings gibt es nicht nur Argumente, die gegen Negativität in Wahlkämpfen sprechen, sondern auch Argumente, die negative politische Kommunikation sinnvoll erscheinen lassen. Aus empirischer Sicht fehlt eine zusammenfassende Übersicht über die Verbreitung negativer Botschaften. Zur Wirkung negativer Botschaften gibt es zwar zahlreiche Studien - insbesondere für die USA und in der Regel mit Fokus auf Wahlwerbung -, die Befunde sind jedoch widersprüchlich.

Aus dem skizzierten Thema können verschiedene Abschlussarbeiten hervorgehen: i. Eine Literaturarbeit, die aus psychologischer Sicht pro und contra negativer Wahlkämpfe untersucht; ii. Eine Literaturarbeit, die aus demokratietheoretischer Sicht die für oder gegen negative Wahlkämpfe vorgebrachten Argumente zusammenträgt und ihre empirische Tragfähigkeit für ausgewählte Aspekte untersucht (z.B. Wirkung von Negative Campaigning auf Wahlbeteiligung, Vertrauen, Zynismus, Polarisierung); iii. Eine Literaturarbeit, die die Verbreitung negativer Botschaften in Wahlkämpfen (Fokus: USA, Deutschland) untersucht. Zu berücksichtigen wären dabei die Medienberichterstattung und/oder die von Parteien und Kandidaten gesendeten Wahlkampfbotschaften; iv. Eine Literaturarbeit, die die Ursachen für die Verwendung von Negative Campaigning untersucht. v. Eine Literaturarbeit, die die Befunde zur Wirkung von negativer Wahlwerbung zusammenstellt (Fokus: USA, Deutschland); vi. Arbeiten, die die Wirkung von negativen Wahlkampfbotschaften empirisch untersuchen. Hierbei ist an die Auswertung bereits vorhandener Daten zu TV-Duellen in Deutschland zu denken. Möglich sind aber auch eigene Datenerhebungen im Rahmen von Experimenten zu negativen Botschaften in TV-Duellen, Wahlwerbung oder der Medienberichterstattung. Variationen oder Eingrenzungen der Themen sind jederzeit denkbar.

Daten: nur für empirische Arbeiten erforderlich; dort je nach Themenzuschnitt vorhanden

Voraussetzungen: Kenntnisse im Umgang mit deskriptiver und schließender Statistik (Regressionsanalysen, Varianzanalysen) (gilt nur für empirische Arbeiten)

Zielgruppe: B.A. Sozialwissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Politikwissenschaft

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Nai, A. & Walter, A. S. (2015). The war of words: The art of negative campaigning. In A. Nai & A. S. Walter (Hrsg.), New perspectives on negative campaigning. Why attack politics matters. Colchester: ECPR Press, 1-31. 

Celebrity Endorsement in der Politik. Wie hilfreich sind die Empfehlungen von Prominenten für politische Kampagnen?

Beschreibung des Themas: Prominente geben hin und wieder Empfehlungen im Rahmen politischer Kampagnen ab. Beispielsweise warben Jürgen Klinsmann und Til Schweiger bei der Bundestagswahl 2002 für die SPD, der Rennrodler Georg Hackl setzte sich für die Union ein. Im Europawahlkampf 2009 haben z.B. Oliver Kahn oder der Comedian Elton eine Empfehlung abgegeben, sich an der Wahl zu beteiligen. Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 sorgen sich Republikaner, dass Taylor Swift öffentlich Partei für die Demokraten ergreift. Was aber bringen solche Empfehlungen? Können Sie den Beworbenen seinem Ziel ein Stück näher bringen? Oder stoßen sie potentielle Wähler eher ab? Im Rahmen von Experimenten sollen die Erfolgsbedingungen (v.a. Eigenschaften des Werbeträgers, Eigenschaften des Beworbenen, Eigenschaften der Rezipienten) von celebrity endorsement in der Politik untersucht werden.

Daten: müssen erhoben werden (Experiment)

Voraussetzungen: Kenntnisse im Bereich der deskriptiven Statistik und schließender Statistik (v.a. Mittelwertvergleiche, Regressionsanalysen)

Zielgruppe: M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg in das Thema: Schoen, H. & Faas, T. (2009). Selbst für den Titan zu viel! Zeitschrift für Politikberatung 2,525-532.

Verändert die Wahlkampfkommunikation der AfD den Blick auf die Demokratie?

Beschreibung des Themas: Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat im Nachgang der turbulenten Ereignisse um die Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen in einem Interview die Behauptung aufgestellt, dass die AfD systematisch an der "Zerrüttung des politischen Systems und eine[r] Unterhöhlung der Demokratie" arbeite. Die Abschlussarbeit soll der Frage nachgehen, ob diese These belastbar ist. Zu diesem Zweck soll im Rahmen einer empirischen Analyse untersucht werden, ob ein signifikanter Einfluss der Wahlkampfkommunikation der AfD auf die Einstellung zum politischen System und zur Demokratie nachgewiesen werden kann.

Daten: Befragungsdaten (GLES) liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse in deskriptiver und schließender Statistik (Niveau: Regressionsanalyse); Kenntnisse im Umgang mit SPSS

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, 2-Fach B.A. Basisfach Politikwissenschaft (ab WS 2021/22), M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg: Bowler, S., Carreras, M. & Merolla, J. L. (2023). Trump tweets and democratic attitudes: Evidence from a survey experiment. Political Research Quarterly 76(3), 1325-1339.

"Abgehängt": Welche Konsequenzen hat soziale Deprivation für das Wahlverhalten? 

Beschreibung des Themas: Eine gängiges Narrativ, um den Wahlerfolg der AfD zu erklären ist, dass vor allem solche Wähler, die sich von den positiven Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft "abgehängt" fühlen, ihre Stimme der AfD gegeben haben – obwohl sie früher eine andere Parteien gewählt haben. Die Abschlussarbeit soll der Frage nachgehen, welche Menschen sich als ungerecht behandelt wahrnehmen und welche Konsequenzen sie aus dieser Wahrnehmung für ihr Wahlverhalten ziehen. Hierzu sollen Umfragedaten (z.B. ALLBUS, GLES, Politbarometer) selbständig ausgewertet werden. Die Arbeit kann aus mindestens zwei grundsätzlichen Perspektiven angegangen werden: (1) Was ist das soziale und politische Profil derjenigen, die sich selbst als depriviert wahrnehmen? Wie hat sich die Zusammensetzung dieser Gruppe seit 1990 verändert? Gibt es Unterschiede in der Zusammensetzung der Gruppe nach Ost- und Westdeutschland? (2) Welches Wahlverhalte zeigen Personen, die sich als „abgehängt“ wahrnehmen? Hat sich das Wahlverhalten dieser Gruppe über die Zeit hinweg verändert, gibt es einen erkennbaren Trend weg von etablierten Parteien oder der Nichtwahl hin zur AfD? Gibt es Ost-West-Unterschiede dieser Gruppe im Wahlverhalten?

Daten: Befragungsdaten liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse in deskriptiver und schließender Statistik (Niveau Kreuztabellen, t-Test, Regressionsanalyse; Kenntnisse im Umgang mit SPSS, Erfahrungen im Datenmanagement in SPSS)

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, 2-Fach B.A. Basisfach Politikwissenschaft (ab WS 2021/22), M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier, Dr. Evelyn Bytzek

Ausgewählte Literatur zum Einstieg: Pickel, S. (2019). Die Wahl der AfD. Frustration, Deprivation, Angst oder Wertekonflikt? In K.-R. Korte & J. Schoofs (Hrsg.), Die Bundestagswahl 2017. Analysen der Wahl-, Parteien-, Kommunikations-und Regierungsforschung. Wiesbaden: Springer, 145-175.

Der Einfluss der Medien auf die öffentliche Meinung im Plagiatsskandal um Karl-Theodor zu Guttenberg 

Beschreibung des Themas: Im Jahr 2011 wurde Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg beschuldigt, dass seine Doktorarbeit ein Plagiat ist. Obwohl das Plagiat zweifelsfrei nachgewiesen, zu Guttenberg seine Ämter und Mandate aufgeben musste und einige Monate später auch seinen Doktortitel verlor, tobte in den Medien ein erbitterter Kampf um die Bewertung des Vorgangs. Die Abschlussarbeit soll untersuchen, welchen Einfluss die Medienberichterstattung auf die Beurteilung des CSU-Politikers hatte. Hierzu sollen Daten einer Medieninhaltsanalyse und Daten einer Bevölkerungsumfrage verknüpft werden.

Daten: Inhaltsanalyse der Printberichterstattung und Befragungsdaten liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse in deskriptiver und schließender Statistik (Niveau multiple Regressionsanalyse; Kenntnisse im Umgang mit SPSS, Erfahrungen im Datenmanagement in SPSS)

Zielgruppe: M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg: Jansen, C. & Maier, J. (2012). Die Causa zu Guttenberg im Spiegel der Printmedien. Ergebnisse einer Inhaltsanalyse zur Berichterstattung führender deutscher Tageszeitungen über den Plagiatsskandal. Zeitschrift für Politikberatung 5, 3-12.

Der Einfluss von Persönlichkeit auf politische Orientierungen und politisches Verhalten

Beschreibung des Themas: Die Wahlforschung blendet die Persönlichkeit von Wählern für die Erklärung des Wahlverhaltens weitgehend aus. Ähnlich wie Sozialstruktur ist die Persönlichkeit von Wählern aber eine relativ konstante Größe, die nach den Erkenntissen der Psychologie Einfluss auf Informationsverarbeitung und Urteilsbildung nimmt. Die Abschlussarbeit soll untersuchen, welchen Einfluss basale Persönlichkeitseigenschaften (die sogenannten "Big 5", d.h. Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus) auf i. politikbezogene Motivationen, ii. politische Einstellungen oder iii. politische Verhaltensabsichten haben. 

Daten: Daten liegen vor

Voraussetzungen: Kenntnisse in deskriptiver und schließender Statistik (Niveau multiple Regressionsanalyse; Kenntnisse im Umgang mit SPSS, Erfahrungen im Datenmanagement in SPSS)

Zielgruppe: B.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften, M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften

Erstbetreuer: Prof. Dr. Jürgen Maier

Ausgewählte Literatur zum Einstieg: Schoen, H. & Schumann, S. (2007). Personality traits, partisan attitudes, and voting behavior. Evidence from Germany. Political Psychology 28(4), 471-498.