Internationales / Erasmus / Auslandsaufenthalt

Neues deutsch-französisches Studienprogramm

In Kooperation mit der Université Sorbonne Nouvelle (Paris) startete im WS 19/20 ein binationaler Lehramtsstudiengang für die Fächerkombination Deutsch und Französisch. Nähere Informationen unter:

https://www.uni-koblenz-landau.de/de/international/auslstud/international-students/de_fr_studiengang/

Auslandsaufenthalt

Während des Studiums ist ein insgesamt mindestens dreimonatiger zusammenhängender Auslandsaufenthalt in einem Land der Zielsprache verpflichtend. Dieser kann in Form eines einsemestrigen Auslandsstudiums an einer frankophonen Universität absolviert werden.

Ein solcher Auslandsaufenthalt steigert nicht nur die sprachliche, also fachliche Kompetenz, sondern auch die in der heutigen Berufswelt immer wichtiger werdenden Schlüsselqualifikationen. Dazu zählen die Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation, Organisationsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit, aber auch das kritische Herangehen an neue Situationen.

Der Auslandsaufenthalt kann als Studienleistung innerhalb eines oder mehrerer Studienmodule erbracht und anerkannt werden. Vgl.:

Anhang zur Prüfungsordnung für die Prüfung im lehramtsbezogenen Bachelorstudiengang vom 30. Juli 2021, S. 16.

Anhang zur Prüfungsordnung im Zwei-Fach-Bachelorstudiengang (Basisfach Französisch) in der Fassung vom 30. Juli 2021, S. 50.

Leistungsverbuchung

Zur Verbuchung der für den Auslandsaufenthalt vorgesehenen Leistungspunkte legen Sie bitte:

  • ... Frau Myszkowski einen Nachweis über den Aufenthalt vor (bitte ggf. mit ihr absprechen, welche Art von Nachweis benötigt wird).

Eine Anmeldung des Auslandsaufenthalts über KLIPS ist momentan nicht möglich.

Ansprechpartnerin für Ihre Fragen rund um den Auslandsaufenthalt ist:   Frau Myszkowski

 


Internationales aus erster Hand - Erfahrungsberichte von Studierenden 

Hier finden Sie Informationen zu bereits absolvierten Auslandsaufenthalten inklusive Bildern und Textbeiträgen von Studierenden der RPTU in Landau.

Je m'appelle Carolin Zimmer et je vais vous parler de mon séjour à Strasbourg. J'ai passé mon séjour à l'étranger du 03 août au 04 novembre à Strasbourg, où j'ai travaillé à la réception d'un camping. Pendant mon séjour, j'ai vécu avec des collègues de la réception dans un appartement du camping. J'ai exercé mon travail 5 jours par semaine, donc 40 heures et pour cela j'ai aussi reçu un salaire. Le camping est très bien situé pour explorer Strasbourg, puisque le quartier historique de la Petite France n'est qu'à 2 km environ. De plus, cela est possible en toute saison, car il est ouvert toute l'année. Le camping accessible est classé 4 étoiles, car il propose également des hébergements tels que des chalets, des mobil-homes, des roulottes et des tentes classiques et SWEET. Mes tâches au camping étaient très variées. Mon travail consistait à accueillir les clients à leur arrivée au camping, à traiter les réservations et à expliquer les principales procédures du camping. Je montrais aux clients sur la carte comment se rendre à leur emplacement ou à leur logement, où se trouvent les installations sanitaires, les équipements de loisirs et la collecte des déchets. Je leur ai également donné le mot de passe pour le WLan gratuit. Je leur ai donné des informations sur les heures d'ouverture du restaurant, du bar et de la piscine et leur ai expliqué le déroulement du petit-déjeuner. En outre, à chaque arrivée, je leur indiquais le chemin le plus rapide pour se rendre en ville et les curiosités à découvrir. Mes autres tâches consistaient à prendre les réservations par téléphone et à répondre aux différentes demandes concernant le camping. Je devais également répondre à des e-mails. Comme les clients étaient très internationaux, la communication se faisait aussi bien oralement que par écrit dans différentes langues, en français bien sûr, mais aussi en anglais et en allemand. D'autres tâches consistaient à vendre des jetons pour la machine à laver, à mettre en location des vélos, les barbecues et les adaptateurs. J'ai également effectué des travaux manuels comme le remplacement du gaz sur les différents hébergements. J'étais également responsable de la distribution des serviettes et des draps dans tous les logements. J'ai pris beaucoup de plaisir à servir le petit-déjeuner que les hôtes devaient commander la veille. J'ai également beaucoup apprécié le travail au café et au bar, qui sont ouverts tous les jours de 8 à 20 heures. De plus, j'étais responsable de la vente dans l'épicerie et la boutique de souvenirs. Rétrospectivement, je peux dire que j'ai pris beaucoup de plaisir à travailler à la réception du camping de Strasbourg avec toutes les autres tâches. Le travail était très varié et très diversifié, mais certains jours, il était aussi très fatigant. Certains jours, il y avait 70 arrivées et départs à enregistrer. A cela s'ajoutaient toujours les autres tâches quotidiennes. L'équipe elle-même était très sympathique et je me suis sentie très bien accueillie. Je recommande ce travail à toute personne qui aime avoir affaire à des gens et qui sait garder son calme dans les situations de stress. Ici, on est toujours en contact direct avec de nombreuses personnes différentes et on peut ainsi bien améliorer sa prononciation. J'ai cependant été surprise de constater que mes collègues français n'avaient pas ou très peu de connaissances en allemand, bien que Strasbourg soit si proche de la frontière. Pendant ces 3 mois, j'ai en tout cas appris à apprécier le métier dans le domaine de la gastronomie et du tourisme, car il implique beaucoup de travail en équipe, de stress et d'empathie. C'était une période agréable que je n'oublierai pas.

Hallo liebe Studierende,
mein Name ist Alessia Martino und ich habe diesen Sommer 2023 meinen Auslandsaufenthalt in Südfrankreich absolviert. Es war für mich total schön, diese Erfahrung zu machen. Vor allem 3 Monate in einer Winzerfamilie zu leben. Mein Französisch hat sich auch schlagartig verbessert:)

Was habe ich gemacht? Ich war als Au-pair für 3 Monate in einer wundervollen Familie in den Weinbergen.
Wann habe ich mein Au-pair gemacht? In meinen Semesterferien.
Was sind die Aufgaben von einem Au-pair? Als Au-pair musst du dich um die Kinder kümmern. Ich habe mich um ein kleines Mädchen gekümmert. Die Aufgaben waren: Frühstück vorbereiten, Kind/er aufwecken, Schulweg, Hausaufgaben, Aktivitäten planen und manchmal auch kochen.
Wie sieht es mit den Kosten aus? Als Au-pair wohnst du kostenlos bei der Familie. Ich habe jeden Monat 350 € von der Familie bekommen und musste lediglich die Flugkosten übernehmen.
In meiner Familie hatte ich sogar ein eigenes Auto. Die Spritkosten hat ebenso die Au-pair-Mama übernommen.

Anbei ein paar kleine Eindrücke aus dem wunderschönen Roquebrune sur Argens.

Liebe Kommilitonen,

wir, Luisa und André, haben unseren Auslandsaufenthalt während der Sommersemesterferien gemeinsam auf Korsika verbracht. Dort haben wir in einem Hotel in verschiedenen Bereichen gearbeitet. Von Service über Housekeeping und Rezeption bis hin zur Animation war alles dabei. Vergütet wurden wir mit dem in Frankreich vorgeschriebenen Praktikantenentgeld, allerdings wurden uns vom Hotel die Verpflegung (qualitativ eher schlecht) und Unterkunft (12m2 für 2 Personen), sowie teilweise Hin- und Rückflug gestellt.

Es war demnach eine abwechslungsreiche Erfahrung, die sowohl positive als auch negative Aspekte beinhaltet. Gefallen hat uns das junge und dynamische Team, das Kennenlernen neuer Leute und die wunderschöne Natur von Korsika. Im Gegensatz dazu war eine 6-Tage Woche sehr anstrengend und hat die Freizeit vor Ort eingeschränkt.

Insgesamt war es eine schöne Erfahrung für 3 Monate am Meer zu leben und einen Einblick in die korsische Kultur zu erhalten.

Mein Auslandsaufenthalt brachte mich für circa 4 Monate als ERASMUS- Studentin an die Université Sorbonne-Nouvelle nach Paris. Die Planung für mein Auslandssemester startete ungefähr ein Jahr zuvor, da ich mich erst an der RPTU um einen Platz im ERASMUS+-Programm bewerben musste und später noch einmal an der Universität in Paris. Vom Programm Erasmus+ werden die an der Gasthochschule anfallenden Studiengebühren übernommen und man bekommt eine Bezuschussung, wofür man als Gegenleistung ECTS- Punkte für dort belegte Kurse und dazu gehörige Prüfungen erreichen muss. Hierfür muss vor Beginn des Semesters ein vorläufiges Learning Agreement erstellt werden, das alle Kurse beinhaltet, die man gerne belegen möchte, sowie wenn vorhanden äquivalente Kurse an der eigenen Universität, um sie sich im Nachhinein bei Bestehen anrechnen lassen zu können. Das Erstellen fand ich nicht gerade einfach, aber ich wurde sowohl in der Romanistik als auch in der Germanistik bei der Auswahl meiner Kurse unterstützt. Da ich mich für die Sorbonne-Nouvelle entschieden hatte, mit der durch den deutsch-französischen Studiengang eine Verbindung zu unserer Universität besteht, und ich wie die Programmstudierenden ebenfalls Deutsch studiere, konnte ich dort sogar Kurse in meinem zweiten Fach belegen.

Um die Unterkunft während des ERASMUS-Semesters muss man sich selbst kümmern, also bewarb ich mich gleichzeitig mit der Bewerbung in Paris auch für die zur Universität gehörenden Wohnheime, erhielt aber leider keinen Platz. Daraufhin erstellte ich mir ein Konto auf der französischen Website ImmoJeune und wurde trotz des knappen Zeitplans, da die Rückmeldung der Wohnheime erst gegen Ende Juli kam und mein Semester im September beginnen sollte, tatsächlich noch schnell fündig. Ab Ende August war eine Einzimmerwohnung im 14. Arrondissement mein Zuhause.

Die Kurse in Paris unterschieden sich zu meinen bisher belegten Kursen in Landau, unter anderem, weil die Dozierenden dort für jede Veranstaltung zwei Noten brauchten, die am Ende des Semesters miteinander verrechnet wurden, was durch Exposés, Devoirs à la maison oder zwei schriftliche Klausuren geschehen kann. Die Universität in Paris gefiel mir sehr gut, die Dozierenden, sowie meine Kommiliton:innen waren alle sehr freundlich und nahmen Rücksicht darauf, dass Französisch nicht meine Muttersprache war, dennoch wurde ich nicht anders behandelt, als die anderen Studierenden. Bei Fragen wurde mir ebenfalls immer weitergeholfen.

Neben den Kursen an der Universität hatte ich noch genug Zeit Paris zu entdecken, besuchte die verschiedenen Arrondissements, einige Museen und klapperte natürlich auch ein paar Touristen-Spots ab. Bis in den Oktober hinein war das Wetter sogar noch so schön, dass man in den Cafés draußen sitzen konnte.

Paris war für mich eine tolle Erfahrung und Herausforderung zugleich. Der Alltag kann durch lange Métro-Fahrten und einige Uni-Kurse sehr ermüdend und anstrengend sein, vor allem wegen der vielen Menschen, was die Stadt aber auf jeden Fall auch so interessant und vielseitig macht, sodass man eigentlich jeden Tag Neues entdecken kann. Auch das Studium an einer französischen Universität war ebenfalls eine interessante Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte.

Ich verbrachte meinen Auslandsaufenthalt in Toulouse an der Universität Jean Jaurès. Die Uni liegt zwar nicht direkt in der Innenstadt, mit der Metro ist man aber innerhalb einer Viertelstunde dort. Mein Stipendium erhielt ich durch das Programm PEF vom DAAD. Hierzu bewarb ich mich im Februar und das Semester startete Mitte September. Ein Vorteil des Programmes war, dass man sich spontaner, mit weniger Vorlauf, auf einen Platz bewerben konnte. Zudem hat man sicher einen Platz im Studentenwohnheim erhalten und musste demnach nicht selbstständig auf die Suche einer Unterkunft gehen. Ein großer Nachteil für mich jedoch war, dass man den Aufenthalt nicht um ein weiteres Semester verlängern konnte, da dies vom PEF Programm her nicht vorgesehen ist. Ich konnte aber glücklicherweise ein Praktikum an meinen Aufenthalt anhängen, sodass ich letztendlich von September bis März in Toulouse bleiben konnte (die Uni endete bereits Mitte Januar). Wenn man jedoch 2 Semester im Ausland verbringen möchte, ist, anstelle dieses Programms, ein Erasmusstipendium zu empfehlen.

Ich bin sehr begeistert von der Stadt, da sie viel zu bieten hat. Es gibt zahlreiche süße Cafés, coole Bars, Parks und die Garonne, welche als Treffpunkt der ganzen jungen Leute im Sommer und generell bei gutem Wetter gilt. Zudem gibt es eine große Community der Internationalen Studenten (ESN) mit einem Team, das sehr viele unterschiedliche Events organisiert hat, wodurch man super schnell Anschluss gefunden hat und ganz viele neue Freunde. Es wurden kulturelle, sportliche und soziale Events angeboten aber auch Parties und Ausflüge also eine gute Mischung aus allem.

Zudem erwies sich die Lage von Toulouse als überraschend positiv. Es liegt selbst zwar nicht am Meer, dies ist jedoch einfach mit dem Zug zu erreichen, genauso wie die nicht weit entfernten Pyrenäen, welche sich gut zum Wandern eignen. Aber auch viele kleine Städte in der Umgebung baten sich super als Ausflugsziele an. Durch bestimmte Aktion oder Studentenrabatte konnte man dort günstig mit dem Zug hinfahren.

Mit der Universität war ich durchaus zufrieden und meine Kurse gestalteten sich aus einer Mischung von internationalen Lehrveranstaltungen sowie Kursen nur mit Franzosen. Ich konnte 3 Module abschließen und habe somit mein Studium in normalem Tempo fortsetzen können und keine Zeit verloren. Die Uni überzeugt mit einem breiten Sportprogramm sowie kulturellen Aufführungen wie zum Beispiel Konzerte oder Tanzaufführungen, die von den Studenten organisiert wurden. Besonders die Uni bot sich an, Kontakte mit Muttersprachlern herzustellen und sein Französisch zu verbessern, da es sich außerhalb der Uni als eher schwieriger erwies mit Franzosen Kontakt aufzubauen. Mit internationalen Studenten konnte man aber auch gut auf Französisch kommunizieren und die Sprache üben und der Alltag auf Französisch trug natürlich auch enorm zur Sprachverbesserung und der Sicherheit in der Sprache bei.

Insgesamt kann ich Toulouse nur empfehlen und werde immer positiv auf meinen Aufenthalt und die ganzen schönen Erlebnisse dort zurückschauen.

Gasthochschule: Université Côte d´Azur

Aufenthaltsdauer: September 2023 bis Januar 2024

Ich befinde mich derzeit im Bachelorstudium für Grundschullehramt an der Rheinland-Pfälzische Technische Universität am Campus Landau und absolvierte im Rahmen des Erasmus-Programms mein Auslandssemester an der Université Côte d'Azur am Campus Carlone in Nizza. Die Entscheidung, während meines Studiums ins Ausland zu gehen, war von Anfang an festgelegt. Dies resultierte einerseits aus der Verpflichtung meines Studiengangs in Romanistik, andererseits aus eigenem Interesse. Bereits zuvor hatte ich längere Aufenthalte in Frankreich verbracht, sei es durch Reisen, Freiwilligendienste oder als Au-pair, wodurch ich das Land zu schätzen gelernt habe. Demzufolge freute ich mich darauf, neue Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. Das Verlassen meiner vertrauten Umgebung, um in einem neuen gesellschaftlichen und räumlichen Kontext zu leben, fiel mir daher nicht schwer. Dennoch stellte das Studieren im Ausland und in einer anderen Sprache eine neue und große Herausforderung für mich dar.

 

Vorbereitung:

Wie bereits erwähnt, war für uns als Studierende der Romanistik ein Auslandsaufenthalt von vornherein festgelegt. Ein Jahr zuvor nahm ich an einer Informationsveranstaltung der Fachschaft teil, die uns über die verschiedenen Möglichkeiten und Programme für Auslandsaufenthalte informierte. Meine Entscheidung für ein Auslandssemester im Rahmen des Erasmus-Programms basierte auf den vielen positiven Rückmeldungen meiner Kommilitonen und Freunde sowie meiner eigenen Unerfahrenheit in diesem Bereich.

Während der Bewerbungsphase wendete ich mich an meine pädagogische Betreuerin, um Ratschläge bezüglich der Auswahl von Kursen einzuholen, die meine damals noch ausstehenden Module ersetzen konnten. Dadurch war es mir möglich, Ende Januar/Anfang Februar 2023 meine Bewerbung einzureichen, die neben einem Motivationsschreiben auch weitere Dokumente umfasste. Im Mai 2023 erhielt ich die Nominierung für die Gasthochschule und im Juni 2023 die Zusage aus Nizza. Die gesamte Bewerbungsabwicklung erfolgte über die Mobility-Online-Plattform, auf der wir unsere Bewerbungsdokumente hochladen, diverse Fragebögen ausfüllen und unser Digital Learning Agreement vor und während des Aufenthalts verwalten sollten. Unsere Erasmus-Koordinatorin hatte zudem Zugriff auf unsere Profile auf der Mobility-Online-Plattform und unterstützte uns bei Fragen, Unklarheiten sowie der Einhaltung von Fristen.

 

Unterkunft:

Im Mai 2023 nahm die Koordinatorin aus Nizza Kontakt mit uns auf, um uns bei der Bewerbung um Zimmer in den Studentenwohnheimen zu unterstützen. Vorab hatte ich mich auf der Homepage der Wohnheime über die dort angebotenen Unterkünfte informiert und trotz negativer Kommentare eine Bewerbung eingereicht. Bis Juli erhielten wir jedoch keine Rückmeldung von den Studentenwohnheimen, weshalb ich mich selbstständig im Juli auf mehreren Online-Plattformen auf Wohnungssuche nach einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft machte. Nach einer Reihe von online Besichtigungen und Telefonaten gelang es mir Mitte Juli, ein WG-Zimmer nur 15 Minuten vom Campus entfernt zu finden. Ich entschied mich für das WG-Zimmer, da ich aufgrund der ausbleibenden Rückmeldung der Wohnheime zunehmend nervös wurde. Zudem hoffte ich in der WG eine soziale Bindung zu meinen Mitbewohnern aufbauen zu können, leider wechselten meine Mitbewohner dort mehrmals. Dennoch fühlte ich mich während meines Aufenthaltes dort sehr wohl. Die Zusage für ein Zimmer im Wohnheim erhielt ich erst Ende Juli oder Anfang August, zu einem Zeitpunkt, an dem ich bereits der WG zugesagt hatte, weshalb ich dem Wohnheim absagte. Das Wohnheim wäre sehr viel günstiger gewesen, aber im Nachhinein bereue ich meine Entscheidung nicht, denn vor Ort habe ich von vielen Erasmus-Studenten, die in den Wohnheimen untergekommen waren, nicht viel positives gehört.

 

Studium an der Gasthochschule:

Während meines Studienaufenthalts absolvierte ich mein Studium an der Université Côte d'Azur am Campus Carlone in Nizza, der sich in der Nähe des Stadtzentrums befand. Der Campus war nicht allzu groß und bereits nach wenigen Tagen fand man sich dort gut zurecht. Er bestand aus mehreren größeren Gebäuden, darunter Vorlesungs- und Seminarräume, eine kleine Bibliothek, eine Mensa, eine Cafeteria und ein Sportgebäude mit einer Sporthalle sowie einer Schwimmhalle. Die Universität bot den Studierenden ein umfangreiches Sportprogramm mit Aktivitäten wie Schwimmen und Wandern an, von denen die meisten Angebote kostenlos waren. Besonders das Schwimmangebot, das direkt auf dem Campus verfügbar war und eine flexible Nutzung ermöglichte, stellte für mich eine attraktive Option dar. Zudem nahm ich an den am Wochenende stattfindenden Wanderungen ins Hinterland von Nizza teil, bei denen wir nach einigen Kilometern stets einen herrlichen Blick auf die Alpen und das Meer genießen konnten.

Die meisten meiner Kurse fanden in einem Gebäude mit atemberaubendem Meerblick statt, während ein Kurs in einem etwas älteren Gebäude abgehalten wurde, das bedauerlicherweise weder über Fenster noch über eine Klimaanlage verfügte. Dies erschwerte nicht nur mir, sondern auch anderen Studierenden die Konzentration über längere Zeit.

Eine bedeutende Umstellung für mich stellte die Dauer der Seminare in Nizza dar, die jeweils drei Stunden dauerten. Die Pausen zwischen den Veranstaltungen variierten je nach Vorlesungsstil des Professors. Bei einigen Kursen wurde nach der Hälfte der Zeit 10 bis 15 Minuten Pause eingelegt, bei anderen Kursen nur 5 Minuten Pause nach 2 Stunden oder es gab sogar überhaupt keine Pause.

Mein Kursangebot umfasste einen Literaturkurs sowie vier Geschichtskurse (antike, mittelalterliche, moderne und zeitgenössische Geschichte). Der Literaturkurs war der einzige Kurs, an dem auch andere Erasmusstudierende teilnahmen. Ich schätzte diesen Kurs besonders, da ich ein großes Interesse an Literatur habe und der Professor den Unterricht äußerst abwechslungsreich gestaltete. Er legte großen Wert darauf, dass alle Studierenden dem Unterricht gut folgen konnten. In diesem Kurs gab es wöchentliche Tests und zwei schriftliche Arbeiten in Form ausführlicher Analysen bestimmter ausgewählter Kapitel der behandelten Lektüre, aus denen sich die Endnote ergab.

Die Gestaltung der Geschichtskurse sah jedoch anders aus. Diese waren eher vorlesungslastig, und Kurse in Form von Seminaren mit Gruppenarbeiten oder Präsentationen waren selten. Jeder Professor hielt seine Vorträge, während die Studierenden Notizen machten und Fragen beantwortet wurden. Etwa alle zwei bis drei Wochen schrieben wir Prüfungen, wodurch die Prüfungsleistungen über das gesamte Semester verteilt waren und keine stressigen und langen Prüfungsphasen wie an meiner Heimatuniversität in Landau entstanden.

Trotz meines bereits fortgeschrittenen Sprachniveaus vor Beginn meines Auslandsaufenthalts und meiner Fähigkeit, mich frei und fließend auf Französisch zu verständigen, stellten die fachspezifischen Begriffe in den Geschichtskursen eine Herausforderung dar. Als Nicht-Geschichtsstudentin verfügte ich nicht über das erforderliche Vorwissen, insbesondere über französische und regionale Geschichte, das von den Professoren erwartet wurde. In einigen Geschichtskursen hatte ich den Eindruck, dass kein Verständnis für die Situation von Erasmusstudierenden seitens der Professoren vorhanden war. Dennoch gelang es mir, mein Vokabular im Bereich Geschichte zu erweitern und zahlreiche interessante Fakten zu erlernen.

 

Alltag und Freizeit:

Die Kontaktaufnahme mit den Studierenden aus dem Ausland gestaltete sich grundsätzlich als unkompliziert. Wir befanden uns alle in einer neuen und unbekannten Umgebung und suchten nach Anschluss. Durch eine E-Mail mit einem Einladungslink trat ich der ESN-Gruppe bei, einer WhatsApp-Gruppe, an der Erasmus-Studierende aus Nizza und an der Business School (wo die meisten aus dem Ausland stammten) teilnahmen. An einem Abend fand ein kleines Treffen in einem Restaurant statt, zu dem ich ging und dort die Personen traf, mit denen ich mich anschließend angefreundet habe. Glücklicherweise war ich nicht allein aus meiner Heimatuniversität nach Nizza gekommen und hatte bereits eine Freundin vor Ort gefunden. Bedauerlicherweise stammten die meisten der ausländischen Studierenden aus Deutschland, weshalb wir uns oft auf Deutsch unterhielten. Gelegentlich waren in unserer Freundesgruppe auch zwei Italiener und zwei Amerikaner dabei, wodurch wir uns meistens in einem Mix aus Französisch und Englisch verständigten. Die Studierenden der Business School beherrschten entweder kein Französisch oder erlernten die Sprache gerade erst.

Die Integration in die französische Studentencommunity der Universität gestaltete sich jedoch als herausfordernder, da die meisten bereits bestehende Bekanntschaften pflegten und/oder kein Interesse an neuen Freundschaften zeigten. Ich fragte auch öfter, ob wir Notizen aus dem Unterricht austauschen könnten, jedoch wollten die meisten dies nicht.

Gemeinsam mit meiner Freundesgruppe erkundete ich in der Regel die Stadt, indem wir verschiedene Restaurants ausprobierten, das Kino und Theater besuchten sowie das Nachtleben erkundeten. Zudem nahmen wir regelmäßig an Veranstaltungen und Aktivitäten der ESN-Gruppen teil, darunter Barabende, Quizabende und Picknicks am Meer. An Wochenenden und während der Ferien erkundeten wir durch Tagesausflüge und Reisen die Umgebung von Nizza. Wir hatten uns einen ZOU-PASS für Studenten gekauft, mit dem wir dann mit viele Züge oder Busse kostenlos in der Region fahren konnten.

 

Rückblick:

Zusammenfassend lässt sich mein Erasmussemester als abenteuerlich, spannend und überraschend beschreiben. Während dieser Zeit hatte ich die Gelegenheit, die Stadt ausgiebig zu erkunden und einen herrlichen und langen Sommer mit täglichem Blick auf das weite Meer zu genießen. Durch Wanderungen und Ausflüge mit meinen Freunden konnte ich die Region erkunden und vielfältige Eindrücke sammeln.

Obwohl mein Studium während des Erasmussemesters mit Höhen und Tiefen verbunden war, entdeckte ich dabei ein wachsendes Interesse an antiker Architektur und erlangte dabei neue Erkenntnisse. Dennoch bedauere ich im Nachhinein, möglicherweise nicht optimal beraten worden zu sein, da ich eventuell nicht so viele Geschichtskurse hätte belegen müssen, um meine damals noch fehlenden Module zu ersetzen. Aus Gesprächen mit Kommilitonen, die ein Jahr vor mir ebenfalls in Nizza studiert hatten, erfuhr ich, dass sie nur einen Geschichtskurs belegt hatten. Im Rückblick betrachtet, hätte ich möglicherweise von anderen Kursen mehr profitiert.

Ich bin der festen Überzeugung, dass solche Erfahrungen, trotz etwaiger Herausforderungen, stets von unschätzbarem persönlichem Wert sind. Daher empfehle ich jedem, die Möglichkeit eines Auslandsaufenthalts zu nutzen.

1. Dir wird vorher im Bewerbungsprozess von Erasmus dein/e Ansprechpartner/in zugeteilt. 2023/24 war es Mme Briand (sehr nette Frau, spricht aber kein Englisch und ist meistens ein bisschen überfordert) und Mme Marie-George Rousset. Mit ihnen besprichst du alles Organisatorische bezüglich der Kurse an der Universität.

 

2. Die Kurse, die du benötigst, sind anfangs schwer zu finden. Schaue auf der offiziellen Internetseite nach den Studiengängen:
https://univ-cotedazur.fr/formation/choisir-sa-formation-1

 

Beispiel: mots clé: Lettres

  • Verschiedene Studiengänge werden angezeigt (Licence et Master)
  • Klicke auf den passenden Studiengang und dann auf den Download-Button „Brochures“ und dann „livres des enseignements de licence lettres“
  • Anschließend werden alle relevanten Kurse des Studiengangs inklusive des Codes angezeigt (der Code muss im Learning Agreement angegeben werden)

Leider werden für manche Studiengänge die livres des enseignements de licence lettres erst spät oder gar nicht hochgeladen. Dann musst du dich mit deinem Ansprechpartner in Verbindung setzen.

 

3. In Frankreich läuft die Zeit anders. Mein Studiumbeginn war eigentlich auf den 08.09.2023 datiert, aber schlussendlich wurde der Start immer weiter herausgezögert und die Uni begann erst am 23.09.2023. Mach dir deswegen also kein Stress.

 

 

4. Unterkunft:

Nizza ist eine sehr teure Stadt. Alles ist teuer, aber schön. Ein WG-Zimmer kann man, wenn man früh bucht, für 500 Euro finden. In der Regel beläuft es sich aber eher so zwischen 550-700 Euro pro Monat. Ich empfehle eine Bewerbung in einer Studienresidenz von Crous. Davon gibt es mehrere in Nizza: Saint-Antoine, Baie des Anges, Jean Medecin und und und. Da kostet ein Zimmer 250 Euro für 9qm inklusive kleines Bad. Gemeinschaftsküche ist im Gang. Außerdem gibt es die Option eines Studios mit 18qm und Küchennische im Zimmer für einen kleinen Aufpreis.

ABER: Die Residence Saint-Antoine liegt etwas abseits von der Innenstadt aufm Berg. Die Verbindung mit dem Bus ist jedoch gut und die Uni sehr nahe.

 

Für Crous erforderlich: Studienbestätigung der Universität, Hausratversicherung (ca. 50 Euro im Jahr und findet man recht gut im Internet)

Mehr Informationen unter: www.crous-nice.fr/logement/saint-antoine/

 

 

5. Leben in Nizza:

Wie gesagt, hier ist es sehr sehr schön, aber wirklich teuer. Ich kann empfehlen in der Uni-Mensa (Resto U) zu essen. Das kostet um die 3,50 Euro. Außerdem sind Aldi und Lidl im Vergleich zu Casino und Carrefour deutlich billiger. Ansonsten achte beim Ausgehen auf die HappyHour und verlasse die vollen Touri-Straßen mal und besuche die kleinen Gässchen in der Altstadt. Da wird es erschwinglicher.

Finanzielle Unterstützung: Du kannst die CAF beantragen, das ist das französische Pendant zum Wohngeld. Außerdem gibt es in Nizza den Lebensmittelladen Agoraé (https://www.instagram.com/agorae_face06/?hl=de). Dort kann man sich anmelden und sehr günstig Lebensmittel einkaufen, sofern die Anmeldung angenommen wird.

 


EUROPA: Erasmus und Sokrates

Im Rahmen der SOKRATES / ERASMUS / ECTS-Programme kann an zahlreichen französischsprachigen Universitäten studiert werden. Es werden Teilstipendien von bis zu 180,- € pro Monat vergeben.

 

Die Romanistik der RPTU in Landau kooperiert mit folgenden Universitäten:

FRANKREICH

 

 

Université de Nice— Sophia Antipolis

 

 

Université Lyon 1

 

Université Paris – Sorbonne nouvelle
(Paris III)

 

 

Université de Reims

 

 

Université de Strasbourg

 

 

Université de Bretagne Sud, Lorient

 

Université Rennes 2

SPANIEN

 

 

Universidad autónoma, Madrid

KANADA

Es besteht ein Kooperationsabkommen mit der
Université Laval (Québec).

Der Kooperationsvertrag sieht den Austausch von maximal
drei Studierenden pro Studienjahr vor, wobei für die
Austauschstudenten die jährlichen Studiengebühren entfallen

 

ERASMUS und Québec-Aufenthalte sowie Praktika werden bezuschusst.