Das Frank-Loebsche Haus

Die Geschichte des Frank-Loebschen Hauses lässt sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Ab 1601 diente das Haus als Wirtshaus und Herberge, bis 1870 der aus Hochstadt stammende Zacharias Frank das dreistöckige Wohnhaus kaufte. Zacharias Frank, Vater von Michael Frank und Urgroßvater der Anne Frank. Michael Frank war Bankier in Frankfurt und Vater von Otto Frank, dem Herausgeber des Tagebuchs der Anne Frank. 1946 stirbt Olga Loeb, die letzte Besitzerin aus der Familie, im Luxembugischen Exil, nachdem die Deutschen sie seit 1943 in Theresienstadt interniert hatten.

Mit dem Frank-Loebschen Haus verbindet sich auch die leidvolle Geschichte jüdischer Mitbürger, die von hier aus am 22.10.1940 in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert wurden. Die Dauerausstellung in den Räumen des Hauses „Juden in Landau – Vom Mittelalter bis zum Holocaust“ erinnert an diese Zeit.

Nach mehreren Besitzerwechseln übernimmt schließlich im Jahre 1959 die Stadt Landau das vom Verfall bedrohte Gebäude. Vor allem einer Bürgerinitiative ist es zu verdanken, dass ein Abriss verhindert und der historisch wertvolle Vierflügelbau mit doppelstöckiger Innengalerie und Renaissanceturm nach umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten 1987 wiedereröffnet werden konnte. Er dient heute als Begegnungs- und Dokumentationsstätte, Galerie sowie als Sitz des Frank-Loeb-Instituts und des Instituts für Politikwissenschaft der RPTU in Landau.