Weitere Veranstaltungen

Neben den großen Veranstaltungsreihen Landauer Akademiegespräche und Hambacher Gespräche sowie der Verleihung der Gastprofessur organisiert das Frank-Loeb-Institut weitere Veranstaltungen und Ausstellungen. Häufig arbeiten wir hierfür mit Kooperationspartnern zusammen, etwa mit der Landeszentrale für Politische Bildung Reinland-Pfalz, der Stadt Landau oder dem Landauer Verein Kulturzentrum Altstadt e.V.

Im Folgenden finden Sie unsere weiteren Veranstaltungen seit 2017 dokumentiert.

Schon drei Monate nach der Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten mit massiven Einschüchterungspraktiken. Einen Höhepunkt bildete die Veröffentlichung der „Liste des undeutschen Geistes“, auf der 131 Autor*innen als angeblich schädlich und unerwünscht diffamiert wurden. Bücher dieser Autor*innen wurden am 10. Mai 1933 auf öffentlichen Plätzen verbrannt. Bekannt wurde dies als „Aktion wider den undeutschen Geist“. Die Verbrennungen wurden aus dem Kreis der Deutschen Studentenschaft in mehr als 20 Städten zentral organisiert. Neben der systematischen und zentral organisierten Verbrennung gab es an vielen Orten weitere Bücherverbrennungen, welche von lokalen Akteur*innen organisiert wurden.

Auch in Landau versammelten sich am Vormittag des 10. Mai 1933 hunderte Landauer und Landauerinnen, Lehrpersonal sowie Schüler und Schülerinnen auf dem heutigen Rathausplatz zur Bücherverbrennung.

Betrachten wir einen solchen Ort – wie unseren Rathausplatz – anders, wenn wir wissen, was dort passiert ist? Diese Frage steht im Fokus der Ausstellung „Verbrannte Orte - Bücherverbrennungen von 1933“. Zu sehen sind Fotografien heutiger „verbrannter Orte“. Sie laden die Betrachter*innen ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Ergänzt werden die Fotografien durch Hintergrundinformationen zu den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen, der NS-Literaturpolitik sowie den betroffenen Autorinnen und Autoren.

 

Die Ausstellung „Verbrannte Orte“ wurde vom Frank-Loeb-Institut an der RPTU, dem Kulturzentrum Altstadt e.V., dem Archiv und Museum und dem Kulturbüro der Stadt Landau vom 4.10.-10.11.2024 im Frank-Loebschen Haus gezeigt. Über 800 Menschen haben in dieser Zeit das Museaum besucht, darunter sehr viele Schüler*innen.

Das Gedenkkonzert zum 9. November gedachte der Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Zugleich bildete es den Schlusspunkt der Ausstellung "Verbrannte Orte - die Büchervrerbrennungen von 1933" im Frank-Loebschen Haus.

Als Finissage der Ausstellung schlug das Gedenkkonzert eine Brücke zwischen den durch die Nationalsozialisten verbrannten Büchern und den von ihnen verbotenen Kompositionen. Der Hass der NS-Diktatur traf nicht nur Autor*innen, deren Werke durch die Reichskulturkammer als "undeutsch" gekennzeichnet wurden. Die 1933 errichtete Reichskulturkammer unter Aufsicht von Joseph Goebbels hatte den Auftrag, jegliche Einflüsse auf die Kultur zu zerstören, die die Nazis als "entartet" oder "undeutsch" verfemten. Auch die Musik jüdischer Komponist*innen wurde aus der Öffentlichkeit verbannt. Den Musiker*innen selbst drohten Verfolgung, Ermordung oder Exil.

Im Rahmen des Gedenkkonzertes solche Musik aufgeführt, die die Nazis einst zum Verstummen bringen wollten. Rebecca Rust, Friedrich Edelmann und Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler spielten Stücke von Ernest Bloch, Robert Kahn, Hans Gál, Max Stern und Felix Mendelssohn und erläuterten die Hintergründe.

 

Einführung: Dr. Hans-Ludwig Buchholz, Geschäftsführer des Frank-Loeb-Instituts

Musiker*innen:

Rebecca Rust, Cello
Friedrich Edelmann, Fagott
Dr. Dominik Geißler, Klavier

 

Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Frank-Loeb-Institut an der RPTU, dem Kulturzentrum Altstadt e.V., dem Archiv und Museum und dem Kulturbüro der Stadt Landau durchgeführt.

Filmvorführung und Gespräch mit Filmemacher Jörg Buschka

Im dritten Film seiner preisgekrönten Reihe „Buschka entdeckt Deutschland“ ist Reporter und Moderator Jörg Buschka unterwegs auf den Spuren der frühen Demokratiebewegung in Rheinland-Pfalz. Das Frank-Loeb-Institut zeigte den Film gemeinsam mit dem Chawwerusch-Theater Herxheim im Kino Filmwelt Landau.

Der Film: Buschka entdeckt Deutschland – Zeig' mir Demokratie!

(Doku, D 2024, 137 Min.)

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=EGxbBgDa6gI

Jörg Buschka entdeckt gemeinsam mit prominenten Demokratieverfechter*innen Orte der frühen Demokratiegeschichte in Rheinland-Pfalz.

Alles beginnt mit einer Reise mit dem Regisseur Uwe John durch Pfälzer Dörfer und Orte zum Herxheimer Chawwerusch-Theater. Für das Theater inszenierte er ein historisches Stück über die Aufstände 1792/93 gegen den Bergzaberner Herzog, von dem sich die Bürger nicht länger unterdrücken lassen wollten.

Zusammen mit dem Sänger Guildo Horn entdeckt Buschka in Trier Orte, die Karl Marx geprägt haben. Durch Koblenz stöbert er mit Comedian Holger Müller, der in seine bekannteste Rolle „Ausbilder Schmidt“ schlüpft und zum unbesiegbaren preußischen Soldaten der Jahre 1848/49 wird, welcher jeden Revolutionsversuch gnadenlos im Keim erstickt.

In Mainz trifft Buschka den Histotainment-Schauspieler Tino Leo, der auf einer Entdeckungstour durch die Stadt unterschiedlichste Personen der Mainzer Republik 1792/93 verkörpert. Einer Zeit, in der die Bürger gegen den mächtigen Erzbischof und die Preußen aufbegehrten.

Die Historikerin Sarah Traub nimmt Buschka schließlich mit aufs Hambacher Fest von 1832, wo mitten in einer Zeit voller Entbehrungen, Zöllen und Obrigkeitsdiensten der Freiheits-Funke der Französischen Revolution für kurze Zeit zu einem Feuer werden konnte. Mmit dem Hambacher Fesr wurde so, neben dem Frankfurter Paulskirchenparlament und der Weimarer Republik, einer der Grundsteine unserer heutigen Demokratie gelegt.

Credits:

Mit Guildo Horn, Ausbilder Schmidt (Holger Müller), Uwe John, Tino Leo, Sarah Traub u.a.

Regie/Buch: Jörg Buschka

Kamera & Drohne: Stefan Pohl

Musik: Jan Grenner

Produktion Bildstärke 7 im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

(Die Reihe „Buschka entdeckt Deutschland“ wurde 2007 für den GOLDENEN PROMETHEUS des ViSdP Journals nominiert, erhielt 2019 den CRITICS AWARD bei Die Seriale, 2021 BEST DOCUMENTARY beim Seoul Webfest und BEST HOST beim Bilbao Seriesland)

Vom 4. Oktober – 10. November 2024 ist die Ausstellung „Verbrannte Orte – Bücherverbrennungen von 1933“ im Frank-Loebschen Haus zu sehen.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine szenische Lesung aus Texten von Lessing bis Tucholsky. Elisabeth Morawietz, Sigrid Weyers und Erica Risch präsentierten und lasen Texte, die der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Opfer fielen.

In der Nacht vom 10. Mai 1933 brannten in Berlin und in vielen anderen deutschen Städten offiziell initiiert von Studenten Bücher. In Landau war es die Hitlerjugend, die die Bücherverbrennung veranstaltete. Sie benutzte für ihre Aktion eine Liste der zu vernichtenden Literatur, die schon in den zwanziger Jahren von einem Parteifunktionär der NSDAP erstellt worden war. Diese „schwarze Liste“ wurde in der Folgezeit mehr und mehr ausgeweitet. Übereifrige Angestellte von Büchereien waren stolz, wenn sie die Vorgaben „übererfüllten“. Aber auch in privaten Bibliotheken wurde in Vorsorge vor einer Hausdurchsuchung Literatur aus den Regalen genommen, versteckt oder vernichtet. Aber, sind alle Klassiker harmlos? Wenn Waldemar Bonsels als „Asphalt-Literat“ diskreditiert wurde, wie umgehen mit der „Biene Maya“? Wurde mit den Werken von Kurt Tucholsky und Bertolt Brecht nicht auch wunderbare Liebeslyrik verbrannt? Wie absurd und ignorant es ist, Autoren und Autorinnen in „nützlich“ und „schädlich“ einzuteilen und damit über ihre Existenzberechtigung und die ihres Werkes zu urteilen, wird von den Mitwirkenden am Beispiel einer kleinen Hausbibliothek aufgezeigt.

Begrüßung: Christian Leonhardt, Vorsitzender Kulturzentrum Altstadt e.V.

Historische und lokale Einordnung: Christine Kohl-Langer, Leiterin Archiv und Museum Stadt Landau

 

Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Frank-Loeb-Institut an der RPTU, dem Kulturzentrum Altstadt e.V., dem Archiv und Museum und dem Kulturbüro der Stadt Landau durchgeführt.

Das Frank-Loeb-Institut beteiligte sich am Tag der Landesgeschichte Rheinland-Pfalz am 28.9.2024. Im Kongresszentrum Frankenthal moderierte FLI-Geschäftsführer Ludwig Buchholz ein Podium mit dem Titel "Was tun? Demokratie unter Druck in Zeiten von Fake News und Verschwörungsmythen".

Er diskutierte gemeinsam mit:

  • Prof. Dr. Kai Arzheimer (Uni Mainz)
  • Prof. Dr. Markus Linden (Uni Trier)
  • Dr. Florian Pfeil (Direktor der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung)

 

Eine Aufzeichnung des Gespräches soll in Kürze auf der Youtube-Seite des rheinland-pfälzischen Landtags veröffentlich werden.

Am 18.9.2024 fand der Landauer Demokratietag 2024 statt. Rund um den Demokratiebus der Landeszentrale für politische Bildung organisieren Landauer Institutionen und Initiativen ein vielfältiges politisches Bildungsprogramm. Das Frank-Loeb Institut beteiligte sich mit der Ausstellung: (Einen) Staat machen – Der Parlamentarische Rat und der Weg zum Grundgesetz.

Vor 75 Jahren, am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz in Bonn feierlich unterzeichnet und verkündet. Zuvor hatten die 65 Mitglieder des Parlamentarischen Rates darüber beraten, wie die demokratische und föderale Ordnung in (West-)Deutschland gestaltet werden soll. Die Wanderausstellung der Stiftung Bundeskanzler Adenauer Haus informiert über diese Väter und Mütter des Grundgesetzes, ihre Arbeit im Parlamentarischen Rat und den Weg zum Grundgesetz.

Die Ausstellung war vom 18.-27. September im Universitätsgebäude Rote Kaserne zu besichtigen.

Die Europawahl 2024 fällt in eine Zeit enormer Krisen und Herausforderungen. Als am Abend des 9. Juni die Stimmen ausgezählt wurden, zeigte sich, wie die Europäerinnen und Europäer mit diesen Herausforderungen umgehen wollen. Offenbarte die Zusammensetzung des neuen Europäischen Parlaments einen Wunsch nach stärkerer Zusammenarbeit und gemeinsamen Problemlösungen in Europa? Oder triumphierten die europaskeptischen Parteien, die eine Rückkehr zu nationalen Problemlösungen propagieren?

Gemeinsam mit unseren Gästen beluchteten wir die Wahlergebnisse aus deutsch-französischer Perspektive. Wie haben sich die Wählerinnen und Wähler in Deutschland und Frankreich entschieden und welche Ursachen lassen sich dafür finden? Zudem wollen wir den Fokus auf die Frage richten, welche Auswirkungen der europäischen Politik auf Rheinland-Pfalz und seine Nachbarregionen in den kommenden Jahren zu erwarten sind. Wie lässt sich das Zusammenwachsen der Regionen weiter stärken? Und was unternimmt die regionale Politik, um auch zukünftig auf europäischer Ebene gehört zu werden?

Unseren Gäste:

Marie Augère, Politikwissenschaftlerin an der Stiftung Genshagen

Yannick Dillinger, Chefredakteur der Rheinpfalz

Dr. Hanno Pfeil, Leiter der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Brüssel

 

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Europawoche 2024 durch die Staatskanzlei Rheinland Pfalz gefördert.

Schön wär’s, wenn öffentliche Diskurse den Regeln der Vernunft gehorchen würden, sodass sich am Ende zwanglos die besten Argumente durchsetzen. Aber das ist eine Idealvorstellung. In der Realität sind viele politischen Debatten emotional aufgeladen. Hineingeflochten sind Angst, Wut und Trauer, aber auch positive Gefühle wie Hoffnungen und Begeisterung. Erfolgreiche Politiker*innen, Soziale Bewegungen und andere öffentliche Akteure spielen virtuos auf der Klaviatur der Emotionalisierung. Auch Medienmacher nutzen die Macht der Gefühle, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Schadet die Macht der Gefühle der Demokratie oder lässt sie sich auch als Ressource begreifen? Wie gehen Politiker*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen und Journalist*innen verantwortungsvoll mit dem Faktor »Gefühl« um? Und nicht zuletzt: Wie bleiben Bürger*innen, User*innen, Zuschauer*innen, Hörer*innen und Leser*innen so wach und kritisch, dass sie sich emotionalen Botschaften nicht überwältigen lassen? Darüber diskutierten wir bei den 8. Südwestdeutschen Medientagen in Landau und auf dem Hambacher Schloss.

Die Südwestdeutschen Medientage sind eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Pfalz mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, dem Frank-Loeb-Institut an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, dem Referat »Kommunikation & Presse« der Evangelischen Kirche der Pfalz, den Verlagen  »Die Rheinpfalz« und »Mannheimer Morgen«, der Medienanstalt Rheinland Pfalz sowie weiteren Kooperationspartnern.

Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern fragte das Frank-Loeb-Institut im Rahmen der 7. Südwestdeutschen Medientage "Was ist Wahrheit?".

Wahrheit ist anstrengend. Das wusste schon Pontius Pilatus, der im Prozess Jesu geseufzt haben soll: "Was ist Wahrheit?" – und dann den einfachen Weg wählte und den unbequemen Nazarener hinrichten ließ. Für Journalist*innen und Öffentlichkeitsarbeiter*innen, aber auch für Politiker*innen, Kirchenleitende und andere öffentliche Akteure ist die Wahrheit Tagesgeschäft. Die Kategorie der Wahrheit ist allgegenwärtig. Selten aber wird darüber nachgedacht, was genau damit gemeint ist.

Bei den 7. Südwestdeutschen Medientagen wurden wir grundsätzlich. Gleichzeitig bezogen wir die Frage nach der Wahrheit auf die alltägliche mediale Praxis. Das Ziel der Veranstaltung war: Wir vermeiden Schwarzweißzeichnungen, aber wir wollen Klartext. Dazu durchforsten wir das mediale Dickicht aus Wahrheit, Halbwahrheiten, Vermutungen, Irrtümern, Propaganda und Lügen. Und wir fragen danach wie sich Journalist*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen, Politiker*innen und Mediennutzer*innen darin orientieren können.

Funktioniert verantwortungsvolle journalistische Berichterstattung in unübersichtlichen Situationen und unter Druck? Wo verläuft der Grat zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Schönreden? Welche Techniken und Tugenden verhelfen der Wahrheit zu Ihrem Recht? Und schließlich: Ist es an der Zeit, wieder mit "Verve um Gewissheit und Wahrheit zu ringen", wie der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen meinte?

 

Die Südwestdeutschen Medientage sind eine Kooperationsveranstaltung des Frank-Loeb-Instituts, der Evangelischen Akademie der Pfalz und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Wir arbeiten zudem zusammen mit der Rheinpfalz, dem Mannheimer Morgen, dem Medienreferat der Evangelischen Kirche der Pfalz, medienebene e.V. und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz. Die Medientage werden gefördert u.a. von der Bundeszentrale für politische Bildung.

In seinem Buch „Mit Wein Staat machen. Eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ untersucht Knut Bergmann so unterhaltsam wie kenntnisreich das Verhältnis von Wein und Staat, Protokoll und Politik. Sein Blick in die Gläser, auf die Teller und hinter die Kulissen von Staatsbanketten enthüllt eine Kulturgeschichte der besonderen Art.

Knut Bergmann arbeitete nach politikwissenschaftlichem Studium und Promotion u.a. für die TV-Moderatorin Sabine Christiansen, als Grundsatzreferent im Bundespräsidialamt und Redenschreiber des Bundestagspräsidenten. Seit 2012 leitete er die Kommunikationsabteilung und das Berliner Büro des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Daneben lehrt er Politikwissenschaften an der Universität Bonn.

Die Veranstaltung war eine Kooperation des Frank-Loeb-Instituts der RPTU in Landau und des Vereins der Freunde der Stadtbibliothek Landau. Es wurden Weine des Weinguts Ökonomierat Rebholz ausgeschenkt.

Am 22. Oktober 1940 beginnt die Gestapo in Baden, in der Pfalz und im Saarland mit der Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger. Mehr als 6500 Menschen werden von den Nazi-Schergen abgeholt, unter ihnen über 560 Kinder. Mit neun Eisenbahnzügen werden sie ins Lager Gurs in Südfrankreich gebracht. Für viele ist dies nur eine Zwischenstation auf dem Weg in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.

Dank mutiger Retterinnen und Retter konnten mehr als 400 Kinder und Jugendliche gerettet werden, oft buchstäblich in letzter Minute. Der Dokumentarfilm „Der Hölle entkommen – Kinder von Gurs überleben im Versteck“ widmet sich diesen 400 Überlebenden. Die Zeitzeugen, die in dem Film zu Wort kommen, berichten über die katastrophalen Zustände, die sie selbst als Kinder in den Lagern erlebt haben. Und sie erzählen davon, wie Schweizer Rotkreuzschwestern und Angehörige anderer ausländischer Hilfsorganisationen sie vor den Nazis retteten.

Wir zeigten den Dokumentarfilm und sprechen über die gezeigten Ereignisse mir unseren Gästen:

Dietmar Schulz, Filmemacher und Journalist

Dr. Walter Rummel, Historiker und ehemaliger Leiter des Landesarchivs in Speyer

 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Frank-Loeb-Instituts der RPTU in Landau und des Kulturzentrums Altstadt Landau. 

Der renommierte Politikwissenschaftler Prof. Wolfgang Merkel sprach zu neuen Herausforderungen der Demokratie.

Jenseits der klassischen Wirtschaftskrisen taucht im 21. Jahrhundert ein neuer Krisentyp auf. Er zeichnet sich aus durch eine Verwissenschaftlichung der Politik, die Moralisierung der politischen Positionen und die Polarisierung der Gesellschaft. Migrations-/ Flüchtlings-, Corona- und Klimakrisen stehen dafür beispielhaft. Seit dem 24.2. kommt nun der erbitterte Streit dazu, ob, wie viele und wie schwere Waffen man an die Ukraine gegen den Aggressor Putin liefern soll. Zerbröckelt der gesellschaftliche Zusammenhalt, spaltet sich die Gesellschaft.

Ist die Demokratie in Deutschland in Gefahr? Wo steht die Demokratie in Deutschland heute?

Diese Fragen beantworte Prof. Dr. Wolfgang Merkel im Rahmen der Reihe Semesterpolitikum. Er ist emeritierter Direktor der Abteilung "Demokratie und Demokratisierung" am Wissenschaftszentrum Berlin und einer der einflussreichsten Demokratieforscher in Deutschland.

Wir sprachen mit der Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katharina Barley, und der Politikwissenschaftlerin Dr. Barbara Lippert über die Rolle der EU im Russland-Ukraine-Krieg.

Am 24. Februar 2022 attackierte Russland die Ukraine. Schon 2014 hatte Russland mit der Annexion der Krim einen Krieg begonnen, der nun auf die gesamte Ukraine ausgeweitet wurde. Bis heute haben die Kämpfe und Bombardierungen nicht an Heftigkeit verloren.

Seit dem 24. Februar ringt Europa um angemessene Reaktionen auf diesen russischen Angriff. Zahlreiche Einzelstaaten haben finanzielle Hilfen und Militärgerät bereitgestellt. Auch die Europäische Union einigte sich ungewöhnlich schnell auf gemeinsame Sanktionen und die Aufnahme von Geflüchteten. Ein einstimmiges Vorgehen aller 27 EU-Staaten wird allerdings zunehmend schwieriger. Insbesondere ein möglicher EU-Beitritt der Ukraine ist hochumstritten.

Mit unseren Gästen diskutierten wir vor diesem Hintergrund über die aktuelle Situation in der Ukraine. Welche Möglichkeiten des Eingreifens hat die EU in diesem Krieg noch? Was hat die EU bisher erreicht? Was hätte sie besser machen müssen? Und wie wird der Überfall Russlands auf die Ukraine die zukünftige europäische Außen- und Verteidigungspolitik beeinflussen?

Unsere Gäste waren:

Katharina Barley, MdEP (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments)

Dr. Barbara Lippert (Forschungsdirektorin des Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit der SWP)

 

Die Veranstaltung war eine Kooperation des Frank-Loeb-Instituts der Universität Koblenz-Landau mit der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz.

Das Frank-Loeb-Institut beteiligte sich erneut an den Südwestdeutschen Medientagen. Dabei blickten wir in diesem Jahr auf die zunehmende Bedeutung digitaler Direktkommunikation in der Politik – und auf die Folgen für Journalismus, Politik, Kirchen und Gesellschaft. Zu diesem Thema sprach unter anderem Prof. Dr. Christoph Neuberger, Direktor des Weizenbaum-Instituts der Freien Universität Berlin.

In einer öffentlichen Abendveranstaltung im Rahmen der Medientage diskutierten wir auf dem Hambacher Schloss mit Tabea Rößner (Vorsitzende des Digitalausschusses des Deutschen Bundestages) und Thomas Dauser (Direktor Innovationsmanagement und Digitale Transformation des SWR) über das Thema: "Twitter statt Tagesschau? - Politische Kommunikation im digitalen Wandel."

Das gesamte Programm und eine Dokumentation der Medientage finden Sie auf der Veranstaltungs-Website und in einem Live-Blog der Rheinfpalz.

 

Die Aufzeichnung der Abendveranstaltung mit Tabea Rößner und Thomas Dauser finden Sie auf Youtube.

 

Die Südwestdeutschen Medientage sind eine Kooperationsveranstaltung des FLI, der Evangelischen Akademie der Pfalz und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Die Medientage werden gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung. Wir arbeiten zudem zusammen mit der Rheinpfalz, dem Mannheimer Morgen und dem Deutschen Journalistenverband Rheinland-Pfalz.

Am 10. und 24. April 2022 wählte Frankreich seinen Präsidenten oder seine Präsidentin. Wenige Tage später diskutierten am Frank-Loeb-Institut zwei ausgewiesene Frankreich-Forschende die Ergebnisse der Wahl und Auswirkungen auf die deutsch-französischen Beziehungen. Wie prägten die Themen soziale Ungleichheit, Bewältigung der Covid-Pandemie, Terror und Identitätsdiskurse den Wahlkampf? Welche Europapolitik ist in Zukunft aus Paris zu erwarten? Und welche Auswirkungen wird die Wahl auf das deutsch-französische Verhältnis haben?

Unsere Gäste waren:

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Professorin für Europaforschung und Internationale Beziehungen an der Universität Würzburg, forscht u.a. zur französischen Außen- und Europapolitik. 

Prof. Dr. Henri Ménudier, em. Professor an der Universität Paris III – Sorbonne Nouvelle, ist Experte für die Politik Frankreichs und Deutschlands sowie die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen.

Diskussionsgäste:

Bernd Hauschild, Oberbürgermeister der Stadt Köthen

Martin Olejnicki, Pfarrer und Mitorganisator des demokratischen Protests in Köthen

Gemeinsame Veranstaltung mit:

DER EVANGELISCHEN AKADEMIE DER PFALZ | STADT LANDAU | PROTESTANTISCHE STIFTSKIRCHENGEMEINDE LANDAU | FRANK-LOEB-INSTITUT

Film und Vortrag

Die Sprache lügt nicht. Die Tagebücher von Victor Klemperer

 


Vortrag und Diskussion

Hate Speech im Netz und Anderswo

Gäste u.a.:

Staatssekretärin Nicole Steingaß
 

Veranstalter:

FACHBEREICH KULTUR- und SOZIALWISSENSCHAFTEN | FRANK-LOEB-INSTITUT | SCHWERPUNKT RHETORIK | SCHWERPUNKT MENSCHENRECHTSBILDUNG AM FB6
IN KOOPERATION MIT DEM GLORIA KULTURPALAST LANDAU

Die AGORA-Termine

  • 10.10.2019: Prof. Dr. Hermann Ehmer: Pilgerreisen ins Heilige Land
  • 24.10.2019: Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli: Politik und Medien in Zeiten der Digitalisierung - Zu Krise und Chancen der Demokratie
  • 14.11.2019: Dr. Michael Geiger: Die Landschaften der Pfalz entdecken
  • 28.11.2019: Prof. Dr. Wolfgang Pauly: Urknall oder Schöpfung? - Naturwissenschaft und Theologie im Gespräch
  • 12.12.2019: Prof. Dr. Lothar Bluhm: Die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm - Literatur aus Literatur aus Literatur
  • 09.01.2020: Prof. Dr. Matthias Bahr: Erinnern - um der Menschen willen. Zu Konzept und Wirkung der Menschenrechtsbildung in den Kultur- und Sozialwissenschaften
  • 23.01.2020: Prof. Dr. Melanie Steffens: „Natürlich müssen Frauen weniger verdienen als Männer…“ - Geschlechterstereotype im Arbeitsleben: Wie sie uns und andere beeinflussen
  • 13.02.2020: PD Dr. Jacqueline Breugnot: Sprachen und Kulturen beim Eurocorps: Herausforderung der Verständigung bei den europäischen Streitkräften
  • 27.02.2020: Prof. Dr. Reinhold Jäger: Warum aus der Bundesrepublik keine Bildungsrepublik wird. Thesen zur Marginalisierung von Bildung in der Bundesrepublik Deutschland
  • 12.03.2020: Prof. Dr. Hannsjörg Seyberth: Die Lehren aus der Arzneimittelanwendung bei Kindern
  • 26.03.2020: Prof. Dr. Stella Butter: Einfühlungsvermögen ist keine Tugend: Schattenseiten von Empathie in der englischen Literatur
  • 09.04.2020: Dr. Florian Büttner: Der Landauer Reformator Johann Bader und das reformatorische Netzwerk am Oberrhein

Planung der Reihe: Dr. Uli Wien

In Kooperation mit dem Freundeskreis der Universität, der Stadt Landau, dem Seniorenbüro und dem Historischen Verein Landau.

Mit freundlicher Unterstützung vom Weingut Karl Pfaffmann

Wie viel Kommerz verträgt der Fußball?

Dipl.-Kfm. Christian Müller (Frisenius Hochschule Köln), ehem. Finanzchef der DFL und Geschäftsführer von Dynamo Dresden


Falsches Spiel im Fußball: Wettbewerbsverzerrungen in der größten Nebensache der Welt

Prof. Dr. Eike Emrich (Sportökonom und Sportsoziologe), Universität des Saarlandes

Es diskutierten:

Professorin Dr. Manuela Glaab

Professor Dr. Jürgen Maier

Professor Dr. Siegmar Schmidt

(alle Abteilung Politikwissenschaft, Campus Landau)

Musikalisch umrahmte Lesung mit den Autoren
Rudi Raab und Juli Freestone
in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Altstadt e.V.

Es sprachen:

Thomas Hitschler MdB, Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestages

Prof. Dr. Savaş Genç, Universität Heidelberg/ Istanbul

 

 

Eine Veranstaltung im Rahmen der Europawoche 2017 - gefördert durch die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz.