Hambacher Gespräche 2019: Zukunft 4.0

Politik und politische Bildung 4.0, 7.11.2019

Die Art wie Politik gemacht aber auch wie sie vermittelt, diskutiert oder gelehrt wird, ist von gesellschaftlichen Bedingungen und Wandlungsprozessen abhängig. Insofern ist die stete Erneuerung ihr quasi eingeschrieben. Die sich abzeichnenden Veränderungen der letzten Jahre auf der nationalen wie auf der internationalen Ebene dürften trotzdem von vielen als radikale Entwicklung wahrgenommen werden. Abnehmende Parteiidentifikation, Populismus, Politikerverdrossenheit aber auch die Veränderungen durch die Digitalisierung (sog. soziale Netzwerke) hinsichtlich Kommunikation und Partizipation kennzeichnen neben anderen Faktoren diesen Prozess. Junge Menschen, denen häufig der Vorwurf gemacht wurde, politisch desinteressiert zu sein, zeigen u.a. bei der »Fridays for Future« Bewegung großes politisches Engagement. Das Video eines YouTubers wird zum heiß diskutierten Thema eines Europawahlkampfs und die etablierten Parteistrukturen tun sich schwer mit derlei Interventionen umzugehen. Wie und vom wem wird in Zukunft Politik gestaltet? Wie sieht eine politische Bildung aus, die den neuen Rahmenbedingungen Rechnung trägt? Welche Anforderungen stellen sich an aktuelle und zukünftige politische Akteure?

Gäste:

Christine Neumann-Martin, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, CDU. Frau Neumann-Martin ist die jüngste Abgeordnete im Landtag von Baden-Württemberg. Sie ist dort Mitglied der CDU-Fraktion und gehört den Ausschüssen für »Wissenschaft, Forschung und Kunst« und »Soziales und Integration« an. 

Prof. Dr. Inken Heldt, Juniorprofessorin für Didaktik der Politischen Bildung (TU Kaiserslautern). Inken Heldt ist Juniorprofessorin für die Didaktik der Politischen Bildung am Fachbereich Sozialwissenschaften der TU Kaiserslautern. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen u.a. im Bereich von Partizipation und Engagement, internationalen und europäischen Ansätzen und der Digitalisierung in der Politischen Bildung.

Kurt Beck, Ministerpräsident a.D., Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung, SPD. Kurt Beck war Ortsbürgermeister und ab 1979 Mitglied des Landtags von Rheinland-Pfalz. Fast zwanzig Jahre war Beck Ministerpräsident des Landes. Er war Vorsitzender der SPD und ist heute Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung.


KLIMA 4.0: Umwelt- und klimapolitische Herausforderungen, 28.10.19

Der Treibhauseffekt, also die Erwärmung des Klimas, ist seit über drei Jahrzehnten Teil der wissenschaftlichen aber zunehmend auch der öffentlichen Diskussion. Die Veränderung des Klimas ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wissenschaftlich ist aber weitgehend unbestritten, dass der Mensch zur Klimaerwärmung beiträgt. Auf der Weltklimakonferenz in Paris 2015 vereinbarten die Industrie- und Schwellenländer erstmals gemeinsame Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die Erderwärmung sollte auf 2 Grad Celsius, in einer ambitionierteren Version auf 1,5 Grad begrenzt werden. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Fluten und Waldbrände haben zu einer verstärkten Wahrnehmung in der Bevölkerung für die die Veränderungen des Klimas beigetragen. Im Dezember 2019 findet in Santiago de Chile die nächste UN-Klimakonferenz statt. Wir wollen, sozusagen im Vorfeld der nächsten Konferenz, unter anderem einen Blick auf die aktuelle Situation und mögliche zukünftige Entwicklungen werfen und auch der Frage nachgehen, welchen Einfluss und welche Rolle der Mensch bei der Entwicklung des Klimas hat.

Gäste:

Professorin Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS), Mitglied des Mission Board der Europäischen Kommission „Adaptation to Climate Change including Societal Transformation” u.a. eine der koordinierenden Leitautorinnen des Sonderberichts des IPCC über die Auswirkungen der globalen Erwärmung um 1,5 ° C über dem vorindustriellen Niveau

Bundesminister a.D. Jürgen Trittin MdB, B90/Grüne. Jürgen Trittin ist studierter Sozialwissenschaftler, er war Landtagsabgeordneter und Landesminister in Niedersachsen. Zwischen 1994 und 1998 war er Sprecher des Bundesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen. Seit 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und war zeitweilig Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Zwischen 1998 und 2005 war Trittin Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Jürgen Trittin ist Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages.


BILDUNG 4.0: Digitalisierung, 21.5.2019

Bereits im Jahr 2008 rief Bundeskanzlerin Angela Merkel die »Bildungsrepublik Deutschland« aus. Die Aussage, Deutschlands Kapital stecke in den Köpfen seiner Einwohner/innen, ist fast schon ein Allgemeinplatz geworden. Aber wie ist es um die Bildungsrepublik Deutschland konkret bestellt? Mit dem »DigitalPakt« Schule wollen Bund und Länder in den nächsten Jahren mindestens 5,5 Milliarden Euro in die Digitalisierung der Schulen stecken. Einerseits scheint klar zu sein, dass Schule den Megatrend Digitalisierung nicht verpassen darf, andererseits ist noch relativ unklar, wie die digitale Schule der Zukunft aussehen soll. Welche Chancen aber auch welche Risiken stecken in der Digitalisierung der Schulen? Wie sieht die Schule 4.0 aus und was braucht Sie über die Digitalisierung hinaus? Unter welchen Rahmenbedingungen kann die Digitalisierung schulischer Bildung erfolgreich umgesetzt werden?

Gäste:

Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung Rheinland-Pfalz

Prof. Dr. Armin Weinberger, Bildungswissenschaftler, Univ. d. Saarlandes

Andreas Doll OStD, Schulleiter Otto-Hahn-Gymnasium Landau