Tagung "Macht(-)Worte! Politische Kommunikation und Demokratie 2025"

Bericht zur Tagung

Im Rahmen des fachbereichsübergreifenden, von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz geförderten Projekts „Macht(-)Worte! Politische Kommunikation und Demokratie 2025“ fand am 06. und 07. November eine interdisziplinäre Tagung am Campus Landau statt. In den Vorträgen und Diskussionen setzten sich die Teilnehmenden mit der Macht von Sprache im politischen Kontext auseinander, thematisierten den Umgang mit demokratiefeindlichen Tendenzen in Schule und Lehramtsstudium und diskutierten Besonderheiten politischer Kommunikation vor dem Hintergrund von Bundestagswahl oder dem Einsatz Künstlicher Intelligenz. Ergänzend boten unterschiedliche thematische Workshops gezielt Raum für vertiefende Gespräche und praktische Impulse. Die Ergebnisse des Workshops von Dr. Michael Bahn „Macht Worte! – Ein akustisches Plädoyer für die Demokratie“ sind in Form kurzer Audiostatements hier zu hören: die-theatrale.de/2025/11/10/macht-worte/.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der öffentliche Abendvortrag von Prof. Dr. Thomas Niehr (RWTH Aachen), der auch zahlreiche interessierte Bürger*innen Landaus anzog. Unter dem Titel „Öffentlicher Sprachgebrauch zwischen Meinungsvielfalt und Cancel Culture“ widmete sich Thomas Niehr Aspekten von Öffentlichkeit, Meinungsfreiheit, Verrohung sowie Cancel Culture und erläuterte Verschiebungen von Sagbarkeitsgrenzen. Außerdem illustrierte er anhand zahlreicher Beispiele antidemokratische Tendenzen im Sprachgebrauch aktueller öffentlicher Kommunikation. 

Zentraler Ausgangspunkt der Beschäftigung mit dem Tagungsthema und zugleich ein weiteres zentrales Veranstaltungsformat war die Ausstellung „«Man wird ja wohl noch sagen dürfen…»: Zum Umgang mit menschenverachtender und demokratiefeindlicher Sprache“ des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg in Ulm, die durch Poster von Studierenden ergänzt wurde. Sie lud zur kritischen Auseinandersetzung mit exemplarischen Begriffen und deren Verwendung ein. Die Ausstellung betont die Bedeutung von Sprache in der politischen Kommunikation und deren Reflexion als Teil demokratischer Bildung. Lehramtsstudierende konnten sich mit der Ausstellung mit einer besonderen Form des Unterrichtsmaterials auseinandersetzen. Nach der Präsentation am Campus Landau ist die Ausstellung derzeit im Museum für Stadtgeschichte Landau zu sehen und wandert ab Mitte Dezember an den Campus Kaiserslautern.

Gemeinsam führten Ausstellung, Tagung, Workshops und öffentlicher Abendvortrag Studierende, Forschende sowie Schulen, Lehrkräfte und Stadtöffentlichkeit in einen engagierten Dialog, der dazu ermutigt, das eigene Urteil zu schärfen und sprachliche Muster in der politischen Debatte bewusst(er) wahrzunehmen.

Einblicke in die Tagung